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DLP oder LCD

Hintergrund: Perfekte Beamer für Präsentationen

16.04.2008
PowerPoint hat das Erstellen multimedialer Präsentationen so vereinfacht, dass es heute kaum möglich ist, auf die Digitalisierung zu verzichten. Fehlt nur noch ein geeigneter Projektor. Bei der Anschaffung des Beamers sollte jedoch nicht nur auf den Preis geachtet werden.

"Ich habe noch keinen Beamer unter 1.500 Euro gesehen, den ich empfehlen würde", sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest in Berlin. In einer Preisspanne bis etwa 2.000 Euro befänden sich dagegen viele Geräte, die durchaus gut sind, so Knaak. Zwar gibt es mittlerweile bereits Projektoren für wenige hundert Euro. Die taugen aber - wenn überhaupt - gerade mal für die Videopräsentation in komplett abgedunkelten Räumen.

Für geschäftliche Zwecke müssen dagegen sowohl der Kontrast als auch die Helligkeit der Projektion gewissen Anforderungen genügen. Das Wichtigste bei Präsentationen ist die Lichtleistung. Die Helligkeit wird bei Projektoren in ANSI-Lumen angegeben, der physikalischen Einheit des Lichtstroms. Matthias Hemesath vom Onlineverleih beamershop24 in Emsdetten (Nordrhein-Westfalen) empfiehlt für normale Präsentationen ein Modell mit XGA-Auflösung und einer hohen Helligkeit von 2.000 bis 2.500 Lumen.

Oft weiche der vom Beamer tatsächlich erreichte Lumen-Wert von den Angaben des Herstellers ab, erklärt Jan-Keno Janssen von der in Hannover erscheinenden Zeitschrift "c't". Selbst wenn der Hersteller mehr als 2.500 Lumen angibt, ist es möglich, dass das Gerät dennoch nur knapp 1.500 schafft. "Hier hilft es nur, vorher entsprechende Testberichte zu lesen."

Bei Präsentationen werden die Räume nicht zwangsläufig abgedunkelt, etwa weil Zuhörer mitschreiben wollen und der Vortragende seine Notizen lesen möchte. Daher ist die Lichtleistung wichtig, auch die Bildauflösung muss stimmen. "Der Beamer sollte mindestens eine XGA-Auflösung haben, das ist Standard", sagt Janssen. "HDTV ist noch besser. Ganz billige Modelle haben nur SVGA."

Lichtleistung und Auflösung sind zwar wichtige Aspekte bei der Auswahl eines Projektors. Davon abgesehen kann der Kunden zwischen zwei Beamer-Technologien wählen: DLP und LCD. Bei DLP-Beamern sorgt ein sich drehendes Farbrad für bunte Bilder. Nachteil dieser Technik: Manche Menschen sehen bei schnellen Bildwechseln plötzlich Regenbogenfarben an Hell-Dunkel-Übergängen. Im Vergleich zur LCD-Technik bieten DLP-Beamer besseren Schwarz-Weiß-Kontrast und mehr Helligkeit. Es ist ratsam, sich beide Techniken vorführen zu lassen.

Neben dem Regenbogen-Effekt könne die Betriebslautstärke des Geräts stören, sagt Peter Knaak. "Bei den Lüftergeräuschen haben wir riesige Unterschiede festgestellt." Auch aus diesem Grund sollten sich Verbraucher das Gerät vor dem Kauf vorführen lassen. "Wichtig ist auch, wie weit der Projektor von der Leinwand entfernt sein muss, um ein gutes Bild zu erzeugen", so Knaak. Das Gerät sollte aus nur 75 Zentimetern Abstand bereits ein zwei Meter großes Bild projizieren können.

Große Unterschiede gibt es zudem bei Gewicht und Größe der Geräte. "Hier muss man selbst entscheiden, wie wichtig einem die Handlichkeit des Gerätes ist", sagt Knaak. Beamer-Experte Janssen rät zudem, auf die Garantie des Herstellers zu achten. Einige Firmen geben auf die Lampe nur eine 90-Tages-Garantie. "Das ist sehr wenig. Die Lampen kosten ja Hunderte Euro." Ein halbes Jahr sollte die Lampe mindestens Garantie haben.

Wer Beamer nur ab und an für Präsentationen benötigt, kann sich so ein Gerät auch leihen. Matthias Hemesath vom beamershop24 fragt seine Kunden, wofür genau sie das Gerät brauchen. "Es ist ein Unterschied, ob man mit dem Beamer eine DVD gucken will oder ob der Beamer für Präsentationen benutzt wird." Heimkinoprojektoren sind auf hohen Kontrast ausgerichtet. Der Raum muss hierfür aber absolut dunkel sein. "Die Geräte müssen möglichst leise sein und sind deshalb enorm groß und schwer." Für die Darstellung von Fotos ist wegen der Farbechtheit laut Hemesath die LCD-Technik besser geeignet. Bei der DLP-Technik sind die Kontrastverhältnisse dagegen in der Regel höher. Die verschiedenen Verleihfirmen verschicken ihre Geräte ab rund 50 Euro pro Tag. (dpa/ajf)