Web

Hintergrund: Die Sparpläne der Telekom in Bonn

16.08.2007
Thomas Sattelberger, Personalchef der Telekom, muss die Kosten reduzieren.
Thomas Sattelberger, Personalchef der Telekom, muss die Kosten reduzieren.
Foto: Deutsche Telekom AG

Erschwerend kommt hinzu, dass der Telekom weiterhin die Kunden in Scharen davonlaufen. Im ersten Halbjahr 2007 waren es erneut mehr als eine Million Telefonanschlüsse, die die Telekom - auch gewollt durch scharfe Regulierungsvorgaben - an die Konkurrenz abgab. Allerdings verfügen die Bonner heute immer noch über rund 80 Prozent der Telefonanschlüsse in Deutschland. Und Obermann weiß: Das wird nicht so bleiben. So lautet sein Rezept: Konzentration auf zukunftsträchtige, lukrative Dienste (T-Home) und aufs Sparen, Sparen, Sparen - für einen besseren Service.

Erst im Juni hatte es Sattelberger geschafft, in der Frage der umstrittenen Auslagerung von 50.000 Arbeitsplätzen in Service-Betriebe eine Einigung mit ver.di zu erzielen. Vorausgegangen waren ein monatelanger Streit und mehrwöchige Arbeitsniederlegungen bei der Telekom. Durch die Lösung werden nach Berechnungen des Vorstands ab 2010 Einsparungen von jährlich 700 Millionen Euro erreicht.

Derzeit läuft noch ein Kostensenkungsprogramm, mit dem sich die Telekom bis 2008 von 32.000 Mitarbeitern trennen will. Davon sind laut Obermann bereits 20.000 umgesetzt worden. Doch der Telekom-Chef will mehr: Allein in diesem Jahr peilt der Konzernchef Einsparungen von zwei Milliarden Euro an. Erste Verbesserungen des operativen Ergebnisses im zweiten Quartal scheinen ihm und seiner Strategie Recht zu geben. "Diesen Weg der Effizienzsteigerung werden wir weitergehen", sagt Obermann, "über den gesamten Konzern, in allen seinen Bereichen." (dpa/ajf)