Hilcona geht auf Nummer sicher

22.10.2008
Von Anne Zozo
Der Kühlgerichtehersteller Hilcona setzt in Sachen Sicherheit auf eine Appliance-Lösung.

Hilcona, Marktführer im Bereich Frischkost-Convenience, setzt bei der Gestaltung aller Prozesse auf maßgeschneiderte Systemlösungen. Daher kam auch für die IT-Sicherheit nur ein auf alle Bedürfnisse abgestimmtes Konzept in Frage. "Wir hatten entschieden, die softwarebasierte Lösung Novell Border-Manager durch eine einheitliche Hardware-Appliance zu ersetzen", erklärt Ronny Buol, Teamleiter IC-Technik bei Hilcona.

Hauptziele waren die Vereinheitlichung des bis dahin aus mehreren Komponenten bestehenden Sicherheitssystems, ein zentrales und vereinfachtes Management der neuen Lösung sowie eine wirkungsvolle Zugriff-Security mit umfassendem Virenschutz. Außerdem gab es historisch bedingt zwei verschiedene Internet-Zugänge. Sie sollten durch eine einzige Web-Anbindung abgelöst werden.

Einfache Konfiguration

Für diese Anforderungen kamen Lösungen sowohl von Watchguard als auch von Astaro in Frage. Gemeinsam mit dem Beratungspartner MTF Micomp entschied man sich für ein etabliertes Watchguard-Produkt und gegen die neue Astaro-Lösung. Ausschlaggebend war nicht zuletzt der Erfahrungsschatz, den man im Hause Hilcona bereits gesammelt hatte. Bislang war eine ausgelaufene und nicht mehr vom Hersteller gepflegte Watchguard-Version zusammen mit dem Border-Manager von Novell im Einsatz. "Wir konnten die alte Konfiguration der Watchguard-Lösung übernehmen und die neuen Anforderungen problemlos implementieren", nennt Rubén Saiz, Geschäftsleiter bei MTF, die Vorteile.

Im Zuge der Installation fiel dem Projektteam auf, dass die Internet-Zugänge bislang nicht redundant ausgelegt waren. Das wurde flugs geändert. Die primäre Verbindung läuft inzwischen über einen herkömmlichen Kupferanschluss. Fällt sie aus, steht eine sekundäre Verbindung via Richtstrahl zur Verfügung.

Täglich 900 Bestellungen

Buol schildert die Bedeutung der Absicherung: "Bei uns treffen täglich mehr als 900 Bestellungen via Electronic Data Interchange (EDI) ein. Einen längeren Ausfall können wir uns schlichtweg nicht erlauben."

Im Projektverlauf wurden die vorhandenen Watchguard-Fireboxen durch zwei neuere Ausführungen ersetzt. "Bei einem Ausfall dauert es kaum zwei Sekunden, um von einer Firewall auf die andere zu schalten. Die Endanwender bemerken diesen Vorgang nicht", so Buol.

Projektsteckbrief

Branche: Lebensmittel, Convenience-Food.

Projektkategorie: IT-Sicherheit.

Kernprodukte: Firebox X 5500 e-Series Peak von Watchguard.

Systemumgebung: Windows-Netzwerk, Standleitungen; Installationen im Headquarter sowie in drei Niederlassungen.

Aufwand: Gering, da bereits eine Watchguard-Firewall im Einsatz war.

Herausforderungen: Vereinheitlichung des bis dahin aus mehreren Komponenten bestehenden Sicherheitssystems; zentrales und vereinfachtes Management; sicherer Zugriff mit umfassendem Virenschutz.

Ergebnis: Hohe Ausfallsicherung, zuverlässiger Schutz, einheitliches Management der IT-Sicherheit.

Stand des Projekts: Start Mitte 2007, abgeschlossen.

Dienstleister: MTF Micomp AG.

Veröffentlichen und recherchieren Sie aktuelle IT-Projekte unter: www.10projects.de.

Zentrale Administration

Auch die Außenstellen von Hilcona wurden mit neuen Security-Appliances ausgestattet, die über eine Standleitung mit der Zentrale verbunden sind und auch von dort administriert werden. Das Management der Rules, die einfache Verteilung beziehungsweise der Einsatz von VPN-Verbindungen sowie die Auswertungsmöglichkeiten sind weitere entscheidende Pluspunkte. Hilcona-Manager Buol zieht ein positives Fazit: "Die Umstellung erfolgte ohne größere Unterbrechungen, und wir haben die gesteckten Ziele erreicht." (jha)

Hilcona

Im Jahr 1995 gründete der damals 21-jährige Toni Hilti im Fürstentum Liechtenstein eine Konservenfabrik mit dem Namen Scana AG. 1971 stiegen die Söhne des Gründers, Ekkehard und Jürgen Hilti, in die Geschäftsführung ein und richteten das Unternehmen an gestiegenen Ansprüchen der Kunden hinsichtlich Bequemlichkeit - also Convenience - aus. Daraus entstand die neue Firmenbezeichnung Hilcona, abgeleitet von Hilti Convenience Nahrungsmittel.

Der Jahresumsatz beläuft sich heute auf rund 300 Millionen Schweizer Franken (etwa 200 Millionen Euro). Das Unternehmen beschäftigt zirka 1000 Mitarbeiter, 670 davon in der Firmenzentrale in Schaan, Liechtenstein. Weitere Standorte gibt es in Deutschland, der Schweiz und in Frankreich. Die Familie Hilti hält nach wie vor sämtliche Anteile an Hilcona.

Erste Hilfe

Haben Sie Fragen zur Sicherheit? Der Security-Expertenrat hilft. www.computerwoche.de/security-expertenrat