Kommentar/

High-speed im LAN/Der Charakter ist entscheidend

09.08.1996

Früher oder später steht die Entscheidung ins Haus. Weil das LAN unter der Last der mächtigen Applikationen zusammenzubrechen droht, gelangt jeder Netzverantwortliche irgendwann an den Scheideweg zu einem der verschiedenen High-speed-Verfahren. Abseits spezifisch technischer Fragen gibt es ein paar ganz allgemeine Charakteristiken, die bei der Auswahl helfen können.

Für Abwartende ist sicherlich Switching das Richtige. Von einer geswitchten Umgebung aus läßt sich die Marktentwicklung beruhigt betrachten. Die Installation ist auf ATM und auf virtuelle LANs vorbereitet und läßt Spielraum nach oben, nämlich zu höheren Bandbreiten.

Die Entscheidung für 100VG-Anylan ist dagegen gleichermaßen vernünftig wie wagemutig. Vernünftig, weil zum günstigen Preis ein auf multimediale Anwendungen vorbereitetes Verfahren eingekauft wird. Wagemutig, weil 100VG-Anylan zuwenig Unterstützung bei den Herstellern findet, die Auswahl des Equipment also künftig dürftig werden könnte. Mag es die Netzwerkabteilung indes lieber traditionell, sollte 100Base-T angeschafft werden. Hier bleibt alles beim alten, das Netz wird lediglich etwas flotter hergerichtet. Netzwerker mit einem Faible für Sicherheit, sollten FDDI genauer unter die Lupe nehmen. Etabliert und ohne Kinderkrankheiten ist es stabil genug für sicheres Networking. Läßt man sich auf FDDI ein, hat man außer dem Preis nichts zu fürchten.

Das sieht bei ATM noch etwas anders aus. Der ATM-Einsatz benötigt eine gesunde Portion an Innovations- und Risikobereitschaft sowie Flexibilität. Die Zukunftstechnologie kränkelt in der Jetztzeit. Spannend bleibt dabei die Frage nach den neuesten Updates. Laufen sie problemlos oder nicht? Lohn für die Unsicherheit ist die atemberaubende Geschwindigkeit und die Gewißheit, daß in absehbarer Zukunft kein tiefgreifender Eingriff ins Netz mehr bevorsteht. jha