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Im Schatten von MyXingbook

hi5 - die unbekannte Mega-Community

29.01.2009
Von pte pte
Die drittgrößte Online-Community der Welt ist in den westlichen Märkten bislang fast unbekannt und wurde medial kaum beachtet - inzwischen hat hi5 über 60 Millionen Nutzer.

Das soziale Netzwerk "hi5" hat sich zum Abbild einer "anderen Internet-Realität" gemausert. Während etwa Facebook in Deutschland über zwei Millionen User aufweist, ist das nach dem Handschlag "High Five" benannte Portal sowohl hierzulande als auch am Gründungsstandort USA weitgehend unbekannt. Dabei sorgt hi5 mit über 60 Millionen Nutzern als weltweit drittgrößte Plattform hinter Facebook und MySpace für reichlich Furore in der Networking-Community. Im Gegensatz zu den traditionell starken Social-Networking-Märkten USA und Europa erfreut sich hi5 allerdings vornehmlich in Ländern Lateinamerikas, Osteuropas und Asiens eines breiten Bekanntheitsgrades, berichtet der "Stern". Eigenen Angaben zufolge liegt das Portal in über 30 Ländern sogar auf Platz eins. Während der Fokus der User hierzulande auf etablierte Seiten wie StudiVZ, Xing, Facebook und MySpace beschränkt bleibt, verdeutlicht deren Konkurrent die Weiten des Webs in anderen Regionen.

"Ein solches Beispiel zeigt, an welche Grenzen die Globalisierung stößt. Kulturelle Nähe und Bindungen werden im Internet nicht aufgegeben, und die virtuelle Welt segmentiert sich", meint Andreas Vlasic, Geschäftsführer des Medien Instituts Ludwigshafen, im Gespräch mit pressetext. Trotz der Möglichkeit eines weltweiten und kulturübergreifenden Informationsaustauschs sei Vernetzung daher nichts anderes als die bloße Ansammlung von Interessen. Die rege Nutzung von Social Networks besonders in jungen Bevölkerungsschichten sei mitunter durch die einfache Art der Kommunikation begründet. "Inwiefern sich die Qualität der Kommunikation dadurch verändert, ist noch kaum erforscht und daher unbekannt", so der Experte. Fakt sei jedoch, dass ihre Mittel und Wege einem Veränderungsprozess unterliegen. "Wie es keine Realität ohne Medien gibt, ist es auch Teil der modernen Realität, mit sozialen Netzwerken umzugehen", erklärt Vlasic gegenüber pressetext.

hi5 konnte seine Nutzerzahlen im vorigen Boomjahr mehr als verdoppeln, entging der Medienrealität der USA und Europas allerdings dennoch zur Gänze. "Der gemeinsame Nenner ist, dass wir uns auf Schwellenländer konzentriert haben", so hi5-Vorstandschef und Mitgründer Ramu Yalamanchi. Neben den Hauptmärkten wie Mexiko, Peru oder Thailand wächst die Plattform bereits verstärkt in Ländern wie Rumänien, Griechenland, Portugal oder Spanien. Ein noch stärkeres Wachstum etwa in Deutschland ist dem rund 100 Mitarbeiter starken Unternehmen eigenen Angaben nach derzeit jedoch ohnehin kaum möglich und würde seine Kapazitäten sprengen. Indem den Nutzern die virtuelle Teilnahme an Großereignissen wie Konzerten oder Sport-Events ermöglicht wird, will das Portal daher vorerst auf jene Regionen aufbauen, in denen sich die Community bereits etablieren konnte. (pte)