Als Reaktion auf IBMs und Compaqs Aktionen

Hewlett-Packard verfolgt im PC-Markt aggressive Preispolitik

16.11.1990

FRAMINGHAM (IDG/CW) - Mit massiven Preissenkungen fährt Hewlett-Packard (HP) eine neue und aggressivere Marketing-Strategie. Allein die Preise der Vectra-PCs fielen in den letzten drei Monaten um rund 25 Prozent.

Während HP in der Bundesrepublik die letzten Reduktionen mit niedrigeren Produktionskosten begründete, nennt das Mutterunternehmen in den USA andere Gründe: "Dies ist eine Konsequenz auf die Politik von IBM und Compaq. Offiziell haben die beiden Unternehmen die Listenpreise ihrer Produkte nicht gesenkt, aber durch die Promotion-Aktionen der Unternehmen werden sie faktisch billiger verkauft", erklärt HPs Product Marketing Manager Marc Lowe. Außerdem reagiere HP damit auf die härteren Marktbedingungen.

Analysten zufolge sind die niedrigeren Preise von HP kein Hinweis auf eine schwächere Position des Unternehmens. "In diesem Bereich reagiert HP sofort auf Veränderungen im Markt. Andere Unternehmen überprüfen ihre Preispolitik nur ein- oder zweimal im Jahr, HP dagegen jeden Monat", kommentiert das Marktforschungs-Institut IDC.

Mit den Ergebnissen der neuen Preispolitik zeigt sich das Unternehmen zufrieden nennt allerdings keine Verkaufszahlen. Lowe meint dazu: "Wir kommen für ganz neue, breitere Käuferschichten in Frage." Mit weiteren Preisreduzierungen sei allerdings nicht zu rechnen.