Start in wenigen Tagen

Hewlett-Packard und Intel treten der UDDI-Initiative bei

03.11.2000
MÜNCHEN (IDG) - Nach anfänglicher Zurückhaltung wollen nun auch Hewlett-Packard und Intel an dem Projekt "Universal, Description, Discovery and Integration" (UDDI) teilnehmen. Bei UDDI handelt es sich um Spezifikationen für den Aufbau von Web-basierten Business Directories, in denen sich Firmen mit ihren Produkten und Services registrieren und darstellen können.

Das UDDI-Projekt lässt sich als eine Art Internet-Pendant zu "Gelben Seiten" beschreiben. Dabei soll eine standardisierte Registrierdatenbank entstehen, in die sich B-to-B-interessierte Firmen mit ihren Profilen, Produkten und Dienstleistungen eintragen lassen können. Unternehmen hätten es dann leichter, im Dickicht des Internet einen potenziellen Geschäftspartner zu finden, so definieren die UDDI-Initiatoren Ariba, IBM und Microsoft den Sinn des Projekts. Vor zwei Monaten wurde es aufgesetzt, inzwischen haben Compaq, Dell, Nortel, SAP und 75 andere Hersteller bei UDDI unterschrieben. Selbst Sun stellte kürzlich seine Teilnahme in Aussicht, was die Branche angesichts seiner Rivalität zu Microsoft überraschte.

Hewlett-Packard nahm dagegen bislang eher einen Beobachterstatus ein. Ende September argumentierte HP-CEO Carleton Fiorina noch, die hauseigenen und mit UDDI vergleichbaren Internet-Services von "E-Speak" seien dem Gemeinschaftsprodukt weit überlegen, weshalb man eine Teilnahme an dem Programm gründlich prüfe. Jetzt hat HP seine Entscheidung zugunsten von UDDI gefällt, nicht zuletzt, um Aufgeschlossenheit gegenüber offenen Standards zu beweisen. Im UDDI-Gremium wird dieser Schritt begrüßt, zumal man sich einige wertvolle Beiträge von E-Speak zum Gesamtprojekt verspricht.

Auch Intel will jetzt als weiterer großer Branchen-Player der Standardisierungsinitiative beitreten. Man habe warten wollen, bis sich erste Ergebnisse des Projekts abzeichnen, begründet ein Sprecher die bislang zögerliche Haltung des Chipproduzenten.

Mit Resultaten kann Intel in Kürze rechnen. Beobachter gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen die erste Version der Registrierdatenbank veröffentlicht wird. Das Hosting der Server und Daten wird in den kommenden eineinhalb Jahren bei den Initiatoren Ariba, IBM und Microsoft erfolgen, ab dann soll ein unabhängiges Gremium die Aufsicht übernehmen. Vielleicht meldet sich bis dahin auch Oracle zu Wort. Trotz der E-Commerce-Positionierung kam von den Datenbankern bislang kein Signal in Richtung UDDI.