Neuer Personal Computer HP 150 für geschäftliche Anwendungen:

Hewlett-Packard paßt sich IBM-PC-Standard an

30.09.1983

PALO ALTO (CW) - Vor wenigen Tagen hat Hewlett-Packard im kalifornischen Palo Alto den HP 150 vorgestellt, einen neuen Personal Computer, der nicht für den technisch-wissenschaftlichen, sondern in erster Linie für den kommerziellen Einsatz gedacht ist (siehe Kolumne "Neuer HP-Touch", Seite 7).

Nach Digital Equipment und IBM ist nun auch Hewlett-Packard in den Markt der kommerziellen Mikrocomputer eingestiegen. Denn der HP 150, der vor kurzem in den USA offiziell angekündigt wurde und in Deutschland Anfang nächsten Jahres im Laden erhältlich sein soll, ist weniger für die bisherige HP-Domäne, den technisch-wissenschaftlichen Bereich, sondern für den Einsatz im kaufmännischen Unternehmensbereich gedacht.

HP will damit auch dem EDV-unkundigen Anwender eine attraktive Einstiegsmöglichkeit bieten. Deshalb wurde der "150er" mit "Touch Screen" ausgerüstet. Bei "HP-Kontakt", so die deutsche Übersetzung, werden die Befehle für den Rechner nicht mehr über die Tastatur eingegeben. Der Benutzer wählt durch Berühren eines der am Bildschirm dargestellten Felder den nächsten Arbeitsschritt. Dabei hat jedes Feld eine bestimmte Bedeutung, die als grafisches Symbol oder als Text für den Anwender erkennbar ist.

Auf Kontakt reagieren sollen mittlerweile Programme wie Textbearbeitung, Planungs- und Entscheidungsoptimierung sowie Programme für das Arbeiten mit Daten und Dateien ebenso wie grafische Darstellungen und Systeme für Buchhaltung und Rechnungswesen.

Mit dem HP 150, so preist die Firma ihr Gerät an, kann man arbeiten, ohne zu wissen, wie ein Computer funktioniert. Das Studium von Handbüchern und Bedienungsanleitungen ist angeblich überflüssig geworden.

Auf dem neuen Rechner sollen auch die bereits jetzt verfügbaren Programme von HP laufen. Als intelligentes Terminal ist er darüber hinaus auch im Netzwerk von HP- oder IBM-Rechnern einsetzbar.

An technischen Daten bietet der HP 150 einen Speicher von 256 KB, erweiterbar auf 640 KB. Er läuft unter dem Betriebssystem MS-DOS von Microsoft. Der 16-Bit-Prozessor 8088 stammt von Intel.

In der Grundversion soll der HP 150 rund 11 000 Mark kosten. Gegen einen Aufpreis von etwa 1300 Mark ist er mit integriertem Thermodrukker erhältlich.

Hewlett-Packard hat mit seinem HP 150 ehrgeizige Ziele. "We want to be a leader in this young market", meinte ein Firmensprecher anläßlich der Präsentation der neuen Maschine im kalifornischen Palo Alto selbstbewußt.