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Hewlett-Packard konkretisiert Entlassungspläne in Deutschland

15.12.2005

Die zu entlassenden HP-Mitarbeiter sind, so Personalchef Reichhart, nach Gesichtspunkten der Sozialauswahl ausgewählt worden. Die Anlage des Interessenausgleichs und Sozialplans gibt allerdings möglicherweise einen Hinweis darauf, dass HP sich vor allem von älteren Mitarbeitern jenseits 45 Jahren trennen wollen würde. Mitarbeiter, die das Angebot zum Wechsel in die Transfergesellschaft nicht annehmen, werden betriebsbedingt gekündigt.

Betroffen sind 15 Standorte. Die meisten Mitarbeiter werden in Böblingen (442) entlassen. Ratingen (158) und Bad Homburg (80) trifft es gemessen an den absoluten Zahlen ebenfalls hart (Siehe Kasten: "Wo wie viele HP-Mitarbeiter entlassen werden").

Holdenried und Reichart bestätigten gegenüber der COMPUTERWOCHE ONLINE, dass es abgesehen von Mitarbeitern in Querschnittsfunktionen wie dem Backend und der Verwaltung vor allem Service-Leute treffen wird. Holdenried sagte, die technische Entwicklung mache es heutzutage möglich, viele Dienstleistungen nicht mehr durch Vor-Ort-Kräfte, sondern via Fernwatung (remote) zu erledigen. Diese Art von Service fasst HP unter den Begriff Global Delivery. Beide Manager bestätigten, dass sich Vor-Ort-Services an verschiedenen Standorten in einer Zentrale zusammenfassen lassen. Solch ein Center könne dann in einem osteuropäischen oder asiatischen Land via Near- oder Offshoring betrieben werden.

Reichart machte keine genauen Angaben dazu, wie viele der insgesamt in Phase eins zu entlassenden 900 Mitarbeiter sich aus dem Service rekrutieren. Die Vermutung, es könnten bis zu 50 Prozent betroffen sein, dementierte er nicht direkt. Zu genauen Zahlen diesbezüglich könne er sich aber nicht äußern.

HP hatte nach der Übernahme von Compaq 2002 vorübergehend eine Mitarbeiterzahl in der jetzigen Größenordnung. Durcxh massive Entlassungen in den vergangenen Jahren wurde die Belegschaft auf rund 6.500 Mitarbeiter reduziert. Durch die Übernahme von Triaton, der IT-Dienstleistungstochter von Thyssen-Krupp, vor anderthalb Jahren (2000 Mitarbeiter) sowie die Einverleibung der West-LB-IT stieg die Zahl der Angestellten wieder auf den heutigen Wert.