Das Cloud-Computing-Portfolio von HP

Hewlett-Packard drängt in die Cloud

12.01.2012
Von 


René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

Die HP Cloud-Factory

Ein attraktives Angebot ist die HP Cloud-Factory. Hierbei handelt es sich um "Factory Installed" Public oder Private Clouds, die von HP auf Wunsch des Kunden in den HP-Laboren zusammengestellt, vorkonfiguriert und im Anschluss beim Kunden vor Ort lediglich nur noch angeschlossen werden müssen. Dabei setzt HP entweder eigene proprietäre Hardware oder Komponenten von Drittanbietern ein.

Die HP Cloud Referenzarchitektur.
Die HP Cloud Referenzarchitektur.
Foto: Büst René

Auf Basis der Cloud-Factory und der Referenzarchitektur hat HP eine Vielzahl von Pilotprojekten umgesetzt. Die Kunden kommen dabei aus vielfältigen Bereichen. Neben mittelständischen und Großunternehmen nutzen auch ISVs/ ISPs, Systemhäuser und Behörden den "Factory Installed"-Service. So setzt das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) seit März 2011 auf eine Private Cloud beziehungsweise eine Government Cloud, um darüber seinen Kunden den automatisierten Bezug von standardisierter IT-Services zu ermöglichen.

SAPS-Meter oder Verbrauchsabrechnung á la HP

Cloud Computing steht für die genaue Abrechnung von genutzten IT-Ressourcen pro Verbrauch. Im Bereich Infrastructure-as-a-Service orientieren sich Anbieter an dem Verbrauch pro Gigabyte (Speicherplatz, Traffic) oder pro Stunde (Servernutzung). Einige wenige nähern sich dabei der Abrechnung pro Minute. Speziell im Bereich Software-as-a-Service kann in 99 Prozent aller Fälle im Prinzip jedoch nicht von einer verbrauchsgenauen Abrechnung gesprochen werden.

Hier wird pro Benutzer pro Monat oder schlimmer pro Benutzer pro Jahr abgerechnet, egal ob die Anwendung von einem Benutzer nun verwendet wird oder nicht. Um hier von "pay per use" zu sprechen, müsste die Berechnung normalerweise pro Minute/ Stunde stattfinden, oder sich danach richten, ob ein Zugriff am Tag stattgefunden hat oder nicht.

Mit dem "Application Performance Standard Meter" stellt HP ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem der Ressourcen-Verbrauch von SAP-Systemen (SAP R/3, SAP CRM, SAP BW und SAP Netweaver) im Fünfminutentakt, vergleichbar mit einem Stromzähler, gemessen wird. Dazu werden zwei Messwerte erfasst: Die notwendige Prozessorleistung und der Ein-/ Ausgabe-Durchsatz.

Mit einer integrierten Matrix werden die erfassten Daten in kiloSAPS-Stunden und kiloIOPS-Stunden (IOPS = Input/Output Performance Standard) umgerechnet. Der Kunde erhält im Anschluss eine exakte Aufschlüsselung der von ihm genutzten Ressourcen und eine genaue Zuordnung zu den jeweiligen SAP-Systemen. Die Kosten pro kiloSAPS werden anhand der zu erwartenden Spitzenlast berechnet. Diese wird über einen vorher definierten Zeitraum zu Beginn des Vertrags durch HP ermittelt. Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, eine tagesgenaue Messung und Abrechnung ihrer SAP Systeme auch in einer Private- und Public-Cloud Umgebung vorzunehmen.