Tanz auf zwei Hochzeiten

Hewlett-Packard baut Unterstützung von Universal Plug and Play aus

30.04.1999
SAN FRANZISKO (IDG) - Zusammen mit Microsoft hat Hewlett-Packard (HP) ein Netzprotokoll entwickelt, das das Universal-Plug-and-Play- (UPP-)Konzept der Gates-Company unterstützt. Beide Hersteller beabsichtigen, die Technologie zum Internet-Standard zu machen.

Das gemeinsam entwickelte Simple Service Discovery Protocol (SSDP) dient nach Angaben von HP dazu, an ein lokales Netz angeschlossene Komponenten samt den von diesen bereitgestellten Services aufzuspüren und zu registrieren. SSDP liegt als Standardentwurf der Internet Engineering Task Force (IETF) vor, Microsoft und HP würden das Verfahren gerne als Norm für UPP-Umgebungen anerkannt sehen.

HP versucht mit diesem Schritt, seine Stellung im boomenden Markt für Produkte zur problemlosen Vernetzung von Geräten zu festigen. Dies betrifft vor allem den Heimbereich, den derzeit viele Hersteller als neue Marktnische entdecken. Konzepte verschiedener Anbieter versprechen den Anwendern, das Zusammenspiel von Komponenten weitgehend zu automatisieren. Tonangebend sind Sun und Microsoft, die für die Java Intelligent Networking Infrastructure (Jini) beziehungsweise UPP kräftig die Werbetrommeln rühren.

Kurios ist hierbei, daß HP mit "Jetsend" ebenfalls über ein Konzept verfügt, das die Kommunikation zwischen verschiedenen vernetzten Geräten erleichtert. Mit Hilfe des Verfahrens können Geräte wie Drucker, Scanner und PCs untereinander einen Informationsaustausch aushandeln. Dabei erfolgt die Kommunikation jeweils direkt zwischen den beteiligten Geräten, eine Zwischeninstanz, etwa im Sinne von Jinis Lookup-Verzeichnis, existiert nicht.

Anscheinend traut sich HP nicht zu, mit Jetsend diesen Sektor alleine beherrschen zu können. Das würde erklären, warum der Hersteller trotz seiner im Februar bekanntgegebenen Unterstützung von Jini nach wie vor an seinem Bekenntnis zu Microsofts Universal Plug and Play festhält.