Computer-Neugeschäft bei Deutscher Leasing verdoppelt:

Hersteller-Politik begünstigt Leasing

02.03.1979

FRANKFURT - "Weil kein Anwender zwei Jahre Stillstand bis zur Auslieferung der IBM /4300 hinnehmen kann, werden die /370-138 und /148 bereits wieder kräftig geordert", beschreibt Franz Pogodda, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Deutschen Leasing AG (DL) die Kunden-Reaktion auf IBMs "E-Serie". Und er freut sich, daß "die Marktpolitik einiger bedeutender Computer-Hersteller das EDV-Leasing begünstige".

Das fast verdoppelte Computerneugeschäft (Details wurden nicht genannt) bei der Deutschen Leasing (37 Prozent Sparten-Anteil) läßt denn auch Dr. Albrecht Dietz, DL-Vorstandsvorsitzender, vermuten, "daß wir im Computermarkt nach den Herstellervermietern der Größte sind". Die Deutsche Leasing hat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Brutto-Bilanzsumme von 3,3 Milliarden Mark erreicht, was, reduziert um die Abschreibung bei den Anschaffungswerten und ohne die Mietforderungen, eine Nettobilanzsumme von mehr als einer Milliarde Mark bedeutet.

Mit Genugtuung vermerken die Frankfurter-Finanzierungshelfer, daß (auch wegen der IBM-Politik) Restwertverträge von Brokern auf dem Markt nicht mehr angeboten werden und daß die langfristigen Leasingkontrakte gegenüber der Hersteller-Miete konkurrenzlos billig geworden seien. Spottet Poggoda über die Hersteller-Miete: "Ein für Interimslösungen und Fehlentscheidungen geeignetes Mittel." Allerdings: Jetzt müßten die Anwender eben zwischen Kaufen oder Leasen alternativ entscheiden.

Die DL hat unterdessen einen neuen Service eingerichtet: Die "DL-Computer-Börse". Hier werden Informationen über freiwerdende und gesuchte Anlagen für Kunden gesammelt.