Nur proprietäre Lösungen in Sicht

Hersteller machen Token Ring mit 100-Mbit-Transfer Dampf

27.06.1997

Angesichts rückläufiger Marktanteile des Token Ring entwickeln einige Hersteller fieberhaft an schnelleren Lösungen für Netztopologie. Diese Produkte sollen die gegenwärtig in Token-Ring-Netzen übliche Transferrate von 16 Mbit/s auf 100 Mbit/s und mehr erhöhen.

An der Spitze der Entwickler steht die IBM, das die Technologie vor knapp zehn Jahren auf den Markt brachte. Big Blue beabsichtigt, bis Ende 1997 Token-Ring-Komponenten mit über 100 Mbit/s Durchsatz auf den Markt zu bringen. Im Gegensatz zu den Konzepten anderer Hersteller verspricht IBM für seine Produkte eine durchgängige Token-Ring-Connectivity.

Einen anderen Ansatz verfolgt zum Beispiel Internetworking-Spezialist Cisco. Die Kalifornier kündigten jetzt eine Lösung an, die die Tags des Cisco-Verfahrens Inter-Switch Link Virtual LAN nutzt. Mit dessen Hilfe werden Token-Ring-Frames über Fast-Ethernet-Verbindungen zwischen Switches beziehungsweise Switches und Server transportiert.

Cisco bereitet außerdem Token-Ring-Switches der zweiten Generation vor, die Funktionen wie Remote Monitoring (RMON), Multicast Forwarding und Source Route Switching unterstützen sollen. Zu diesen Produkten soll ein Stackable Switch mit 20 Ports zählen, der bereits im nächsten Quartal angekündigt werden soll.

Von den großen Anbietern am Markt räumt auch 3Com ein, an entsprechenden Geräten zu arbeiten, ohne jedoch konkrete Angaben zu machen. Die Analysten halten sich hinsichtlich der neuen Technologie noch bedeckt. Sie glauben, daß die Lösungen nur bei einem begrenzten Teil der Token-Ring-Anwender auf Akzeptanz stoßen werden.