IBM und Hewlett-Packard

Hersteller hoffen auf Nehalem-Server

31.03.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Kunden sollen Energie und Kosten sparen

Auch IBM verspricht seinen Kunden mit den neuen Nehalem-Systemen eine verbesserte Energieeffizienz, umfangreichere Management-Optionen und damit Kosteneinsparungen. Beispielsweise bieten die Zwei-Sockel-Enterprise-Rack-Server "System x3550 M2" und "x3650 M2" laut Hersteller ein thermal optimiertes Design, neue Spannungsregler und eine höhere Integration auf dem Board. Damit lasse sich die Energieverteilung vereinfachen und Energieverluste reduzieren. Die IBM-Verantwortlichen stellen eine Energieeffizienz von über 92 Prozent und eine Verringerung des Stromverbrauchs um bis zu 60 Prozent in Aussicht, wenn das System nicht benötigt wird, und bis zu 25 Prozent bei voller Auslastung. Bis zu 100 Dollar pro Server und Jahr könnten die Anwender so einsparen.

IBM verspricht mit dem BladeCenter HS22 Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent.
IBM verspricht mit dem BladeCenter HS22 Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent.

Als Nachfolger des "HS21" und "HS21 XM" hat IBM das "BladeCenter HS22" vorgestellt. Das Zwei-Sockel-System bietet eine Hauptspeicherkapazität von bis zu 96 GB. Das Potenzial, Energie einzusparen, beziffert IBM bei diesem System auf zehn bis 30 Prozent. Darüber hinaus ist der Blade-Rechner Herstellerangaben zufolge rückwärtskompatibel mit dem IBM-Standard-BladeCenter-Chassis. Für Rechenzentren, die mit ihrem Platz haushalten müssen, offeriert IBM das "System x iDataPlex dx360 M2" an. Der Rechner soll laut Hersteller eine um bis zu 50 Prozent höhere Leistungsdichte als Standard-1U-Server bieten. Der Rechner eigne sich auch für das High-Performance-Computing-Umfeld (HPC).

Wie HP integriert auch IBM Zusatzfunktionen für ein effizienteres Management der Systeme. Beispielsweise erlaube das "Integrated Management Module" (IMM) verschiedene Diagnosefunktionen und biete darüber hinaus den Anwendern die Möglichkeit, die Systeme fernzusteuern. Damit ließen sich die Server von überall aus managen und überwachen. Probleme könnten im Vorfeld erkannt beziehungsweise behoben werden. Mit Version 6.1 von "IBM Systems Director" erhielten die Kunden darüber hinaus Energiemonitore, eine Web-basierte Bedienerschnittstelle sowie integrierte Tutorials und Wizards. Damit könnten die Anwender physische und virtuelle Ressourcen im Rechenzentrum effizienter steuern. Mit dem Tool lassen sich IBM zufolge auch andere Plattformen sowie Systeme von Fremdherstellern verwalten.

Die HS22-Modelle sind bereits verfügbar, die Modelle x3550 M2 und x3650 M2 kommen ab 30. April auf den Markt. Die Listenpreise ohne Mehrwertsteuer hängen vom jeweiligen Modell ab und beginnen bei den HS22-Modellen ab 2010 Euro, bei der x3550-M2-Reihe ab 2230 Euro und bei den x3650-M2-Systemen ab 2260 Euro.

Hersteller müssen Server-Geschäfte ankurbeln

Die Anwender kaufen weniger Server. Alle führenden Hersteller beklagen rückläufige Umsätze.
Die Anwender kaufen weniger Server. Alle führenden Hersteller beklagen rückläufige Umsätze.
Foto: Gartner

Neben HP und IBM haben eine Reihe weiterer Hersteller Nehalem-basierte Server-Modelle angekündigt beziehungsweise bereits auf den Markt gebracht. Dazu zählen beispielsweise Dell und Fujitsu. Alle Anbieter betonen durch die Bank die höhere Leistung sowie die verbesserte Energieeffizienz der neuen Intel-Plattform. Zurzeit brauchen die Hersteller allerdings auch handfeste Argumente wie zum Beispiel die Möglichkeit, Kosten einzusparen, um die Kunden in Krisenzeiten vom Kauf neuer Server zu überzeugen. Die Kunden achteten heutzutage besonders darauf, wie sich Investitionen in neue Server amortisierten, sagte Christine Reischl, Senior Vice President für den Bereich Industry Standard Server bei HP, anlässlich der Präsentation der neuen Systeme. Zuletzt waren Absatz- und Umsatzzahlen aller Top-Hersteller im weltweiten Server-Markt deutlich eingebrochen.