Hersteller fehlertoleranter Minis weitet Geschäftsaktivitäten mit Blick auf die Benutzerebene aus:Tandem-Mikro erweitert Nonstop-Architektur

26.10.1984

FRANKFURT (CW) - Tandem Computer, Hersteller von fehlertoleranten Systemen, steigt in die Niederungen der Arbeitsplatzrechner hinab und bringt ein IBM-kompatibles System auf den Markt. Hauptsächlich zum Einsatz in Online-Verbindungen an Nonstop-Systemen, aber auch als selbständige, multifunktionale Arbeitsplatzcomputer sind die angekündigten Mikros nach Herstellerangaben einsetzbar.

Unter der Bezeichnung 654X bietet das neue System Tandem-Angaben zufolge die Eigenschaften des 653X-Terminals, inklusive der IBM-3270-Emulation, läßt aber auch unabhängiges Arbeiten zu. Ein Großteil der für die Arbeitsplatzrechner von Big Blue geschriebene Software könne direkt genutzt werden.

Die Tandem-Mikros der Serie 654X enthalten einen 16-Bit-8086-Mikroprozessor und arbeiten mit dem Betriebssystem MS-DOS. Zwei Versionen will der Hersteller anbieten: das Modell 6541 mit zwei 360-KB-Floppylaufwerken, oder mit einem Diskettenlaufwerk und einem 10-MB-Winchesterlaufwerk als Modell 6546. Der Speicher kann von der Standardkapazität mit 256 KB auf 640 KB erweitert werden.

Zwei Ein-/Ausgabeschnittstellen erlauben den Anschluß lokaler Drucker sowie die Verbindung zu übergeordneten Rechnern.

Auch an einen Grafikeinschub mit Maussteuerung haben die Hersteller gedacht. Drei verschiedene Raster sind im Angebot: 320 mal 200 Bildpunkte, 640 mal 200 und 800 mal 300

Bildpunkte. Der Bildschirm wird für Grafik und Text getrennt angesteuert, so daß gleichzeitig sowohl Grafik als auch Text dargestellt werden kann. Die Grafikoption ist ab Dezember zum Preis von knapp 2200 Mark lieferbar.

Außer MS-DOS und GW-Basic bringt Tandem zwei unterstützende Softwarepakete auf den Markt. "PC Format" wandelt Dateien aus dem Datenbanksystem "Encompass" zu MS-DOS-Dateien der Formate DIF, SYLK, ASCII und Basic um so daß Anwenderpakete wie Lotus 1-2-3, Visicalc, Knowledgeman autonom genutzt werden können. PC Format kostet pro System 400 Mark monatlich.

Die IXF-Software (Information Exchange Facility überträgt Informationen von Datenbankdateien im Hostsystem von und zu Dateien im Arbeitsplatzrechner vor Ort. Eine einmalige Lizenzgebühr von 1200 Mark pro Arbeitsplatzrechner und 300 Mark monatliche Miete je System sind für IFX zu zahlen.

Für die neuen Arbeitsplatzrechner stellt der Hersteller zeitgleich auch die Druckermodelle 5540 sowie 5541 mit 80 beziehungsweise 132 Schreibstellen und den üblichen Merkmalen zur Verfügung. Für die Matrixdrucker muß der Kunde knapp 2300 Mark für das Modell 5540, oder etwa 3400 Mark für das Modell 5541 bezahlen.

Das sofort lieferbare Einstiegsmodell der neuen Rechnerserie inklusive MS-DOS und GW-Basic kostet knapp unter 10 000 Mark, während für die Version mit Winchesterplattenlaufwerk der Preis bei etwa 15 000 Mark liegt. Erste Auslieferungen des 6546 sind für Dezember geplant.