Herr Schmidt und Frau Mills

23.08.2005
Mal ein paar Fakten zu Herrn Eric Schmidt: Vorstandsvorsitzender von Google. Zuvor Chef von Novell. Davor bei Sun. Meriten gesammelt beim Xerox Palo Alto Research Center (Parc), Bell Labs, an der Eliteuniversitäten Berkeley und Princeton.Warum wir diesen Lebenslauf herunterspulen?

Also: Herr Schmidt hat alle Reporter von Cnet bis zum Juli 2006 auf die Google-interne schwarze Liste der Journalisten gesetzt, mit denen man kein Wort mehr spricht. Herr Schmidt ist beleidigt.

Eine Reporterin von Cnet, Frau Elinor Mills, hatte nämlich in einem Artikel vom 14. Juli 2005 bewiesen, wie toll Google, also eigentlich dessen Suchmaschine, ist. Mit deren Hilfe kann man ja wirklich fast alles über eine Menge Menschen erfahren. Zum Beispiel über Herrn Schmidt. Frau Mills veröffentlichte die Höhe seines Gehalts, wer so in seiner Nachbarschaft wohnt, was Herr Schmidt für Hobbys hat, welcher politischen Partei er Spenden zukommen ließ - alles über die Google-Suchmaschine gefunden.

Herr Schmidt findet es nicht lustig, dass sein Produkt so dermaßen gut ist und so viel Privates über Menschen wie ihn ausspuckt.

Okay, der Artikel war hintergründig. Frau Mills wollte beweisen, dass mit der Effektivität der Google-Suchmaschine erhebliche Bedenken bezüglich der Verletzung von Privatsphäre einhergehen. Das ist ihr gelungen. Und deshalb spricht Herr Schmidt nicht mehr mit Frau Mills.