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GOA 2014

Herausragende Netz-Angebote für Grimme Online Award nominiert

22.05.2014
Das publizistische Innovationspotenzial und das kreative Engagement im Netz haben zugenommen, urteilt das Grimme-Institut. Neben Webreportagen und YouTube-Kanälen sind auch Blogs von Privatpersonen bei der Auszeichnung im Rennen.

Besonders multimediale Darstellungen sind die Favoriten für den Grimme Online Award 2014. Webreportagen wie "Die letzte Reise der Gernot Fahl" und "Arabellion: Was vom Arabischen Frühling bleibt", aber auch Porträts wie beispielsweise das Projekt "Du fliegst nur einmal" haben Chancen auf den renommierten Preis, wie die Nominierungskommission am Mittwoch in Köln mitteilte.

Insgesamt wurden 23 herausragende Netz-Angebote vom Grimme-Institut in Marl nominiert. Darunter sind Blogs, Internetseiten, YouTube-Kanäle und zum ersten Mal auch ein Newsletter. "Die Netzangebote in diesem Jahr hatten allesamt ein unglaublich hohes Niveau", sagte Brigitte Baetz, die Vorsitzende der Grimme-Nominierungskommission, am Mittwoch in Köln. Dabei sei auch die allgemein wachsende Medienkompetenz hervorzuheben.

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr auch ein Online-Angebot von Bild.de nominiert: "Die letzte Reise des Gernot Fahl" sei ein "ganz ergreifenden Thema". "Bild"-Journalisten begleiteten dabei einen 69-jährigen Krebskranken, der sich entschieden hatte, in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

Gleich zwei Nominierte widmen sich dem zunehmend bedeutsamen Thema des Erinnerungsverlustes: Das "Alzheimerblog's Blog" und "Demenz für Anfänger" werden von unmittelbar Betroffenen betrieben. Politischer wird es mit der Webreportage "Arabellion: Was vom Arabischen Frühling bleibt", bei der ein Redakteur die Revolutions-Länder zwei Jahre nach Beginn des Frühlings besucht hat.

Das Projekt "Wahllos. Deutschland, deine Nichtwähler" der Axel-Springer-Akademie setzt sich mit der "mutmaßlichen Politikverdrossenheit" der Menschen auseinander und zeige dabei vor allem neue Sichtweisen auf. Ob an Politik, Technik oder Gott - bei dem Projekt "Woran glauben?" diskutieren die Macher mit ihren Usern über genau diese Frage. "Abonnieren Sie ihn, er macht glücklich", lautet das Urteil der Nominierungskommission bei dem Newsletter "Neues aus der Zukunft", der wissenschaftliche Meldungen aufarbeitet.

Bei "Du fliegst nur einmal", dem Porträt eines Schweizer Snowboarders, sei das multimediale "Storytelling" hervorragend umgesetzt worden. "Es ist ein Genuss, sich das anzuschauen", urteilte Baetz. Ein weiteres Paradebeispiel für eine exzellente multimediale Aufbereitung sei "Fort McMoney", da es das Thema Umweltzerstörung spielerisch und informativ aufarbeite.

Bis zu acht Preisträger kann die Grimme-Jury aus den Nominierungen auswählen. Wie viele Preise auf eine Kategorie verteilt werden, kann sie dabei frei entscheiden. In einer besonders starken Kategorie kann es daher auch mehrere Auszeichnungen geben. Alle Nominierten haben zudem die Chance auf den Publikumspreis. Dafür können die Internetuser bis zum 20. Juni unter www.tvspielfilm.de/grimme abstimmen. Die Preisverleihung findet am 27. Juni in Köln statt. (dpa/tc)