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Henry Blodget und die Internet-Aktien

08.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Merill Lynchs einflussreicher Analyst Henry Blodget hat gestern einen herben Rundumschlag getätigt und für elf der 29 von ihm verfolgten Internet-Werte die Bewertung gesenkt. Betroffen waren 24/7 Media, Barnesandnoble.com, Buy.com, Doubleclick, Ebay, Etoys, iVillage, Pets.com, Safeguard Scientifics, Quokka Sports sowie Webvan (Amazon.com, Inktomi, Priceline und Yahoo blieben übrigens verschont). Die Aktienkurse der meisten degradierten Unternehmen waren in den vergangenen Wochen und Monaten ohnehin schon ordentlich abgestürzt. Auf die Frage, warum er seine Ratings erst jetzt geändert habe, räumte Blodget ein, dass dieser Schritt angesichts der Aktienkurse keinen rechten Sinn mache. "Wir hätten wahrscheinlich schon zu Beginn des Jahres downgraden können", erklärte der Experte.

Seinen Sinneswandel möchte Blodget aber nicht falsch verstanden wissen. Ratings, so der Analyst, seien "keine kurzfristigen Prognosen für die kurzfristige Entwicklung der Aktien". Bei den meisten Werten rechne er mit einem starken vierten Quartal, so der Merill-Lynch-Mann weiter.