Henkel:Neue Jobs in der Infogesellschaft

28.02.1997

FRANKFURT/M. (CW/vwd) - Neue Informations- und Kommunikationstechniken werden nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, neue Arbeitsplätze schaffen.

Wie viele Jobs das sein würden, sei ungewiß, aber "um das Jahr 2000 soll es bei uns in der Informations- und Kommunikationstechnik mehr Stellen geben als in der Automobilbranche", so Henkel. Nicht nur in den klassischen Exportbranchen stünden die Arbeitskosten in Deutschland in Konkurrenz zu denen in anderen Ländern, sondern bald auch bei heimischen Dienstleistungen. So könnten weder der Zoll noch die Gewerkschaften verhindern, daß Softwarepakete über Datennetze aus Indien kommen.

Auch die Art der Arbeitsplätze werde sich verändern. Die Informationstechnik ermögliche, zunehmend dort zu arbeiten, wo man lebe. Henkel zitierte eine Schätzung des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), wonach sich die Zahl der Telearbeiter bis zum Jahr 2000 von derzeit 30000 auf etwa 800 000 erhöhen könnte. Henkel kritisierte angesichts des schärfer werdenden Wettbewerbs, daß sich die deutschen Unternehmen und die deutsche Politik zu sehr mit sich selbst beschäftigten. Das Reformtempo habe im vergangenen Jahr angezogen, "aber die Reformen gehen immer noch nicht weit genug".