IT-Arbeitsmarkt

Heißes Werben um Fachkräfte

19.02.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

T-Systems sucht 1400 Mitarbeiter

Georg Pepping, T-Systems
Georg Pepping, T-Systems
Foto: Pressestelle T-Systems

Drei Fragen an Georg Pepping, Geschäftsführer Personal von T-Systems International GmbH

CW: Sie haben in den vergangenen zwei Jahren 1500 Stellen in der Softwareentwicklung abgebaut, heute suchen Sie 1400 Hochschulabsolventen und Young Professionals. Warum ist das so?

Pepping: Weiterentwicklung ist bei uns ein kontinuierlicher Prozess. Es gilt, die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Qualifikationen an Bord zu haben. Wir benötigen dringend Experten, die entsprechend gut ausgebildet und bereit sind, global zu agieren. Das sind Systemarchitekten, Branchen-, SAP- und Service-Experten sowie Berater. Das sichern wir einerseits, indem wir Mitarbeiter in diese Jobprofile hinein entwickeln Stichwort lebenslanges Lernen. Andererseits können wir unseren Bedarf nicht nur auf diesem Weg decken. Wir müssen diese Skills auch am Markt rekrutieren. Übrigens nicht nur aus Hochschulabsolventen und Young Professionals, wir suchen auch Top-Experten.

CW: Was müssen Entwickler können, damit sie bei Ihnen eine Chance haben?

Pepping: Das hängt stark vom Einsatzbereich ab, wobei das Thema Entwicklung besonders in der Systemintegration von Bedeutung ist. Momentan haben wir Bedarf vor allem in den Feldern Java, Microsoft im .Net/Azure-Umfeld und Standardsoftware wie SAP . Auch spezielle Anforderungen an Makro- beziehungsweise Programmierkenntnisse sowie Reportgenerierungssprachen kommen zum Tragen.

CW: Welche Strategien haben Sie gegen den Fachkräftemangel?

Pepping: Bei der Talentgewinnung konzentrieren wir uns auf junge Talente, zu denen wir Kontakt direkt über die Hochschulen und über Social Media aufnehmen. Wir setzen dabei zunehmend auf weibliche und auch auf ausländische Fachkräfte. Unseren eigenen Nachwuchskräften, also den Auszubildenden und den dualen Studenten, eröffnen wir nach dem Prinzip der Bestenauswahl früh die Chance zur Übernahme in den Konzern. Zudem beziehen wir in der Ausbildung bewusst Bewerber aus bildungsferneren Schichten ein. So haben wir im Konzern ein Einstiegsqualifizierungsprojekt gestartet mit Jugendlichen aus Hartz IV-Verhältnissen mit erstaunlichem Erfolg: Fast 80 Prozent haben nach einem Jahr den Übergang in die reguläre Berufsausbildung, 70 Prozent sogar ins zweite Ausbildungsjahr geschafft.