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Heißer Stuhl für Amazons Aufsichtsrat

27.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Reihe von Börsenanalysten der New York Society of Security Analysts hat kritische Fragen an den Aufsichtsrat des E-Commerce-Tausendsassas Amazon.com gerichtet. Das Gremium habe sich für die Hauptversammlung im kommenden Monat komplett zur Wiederwahl aufstellen lassen und solle daher ruhig einmal Klartext reden und Klarheit schaffen, so die Experten. Ihren Fragenkatalog wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:

Erläutern Sie die Rolle von Herrn Doerr, der noch bei acht anderen Firmen im Aufsichtsrat sitzt, darunter beim Amazon-Partner Drugstore.com. Gibt es hier keine Interessenkonflikte?

Was genau sind Amazons "strikte Aktienhandels-Regeln", wenn die Company gerade eingestanden hat, dass die Börsenaufsicht Aktienverkäufe von Jeff Bezos wegen Verdacht auf Insidergeschäfte untersucht?

Welche Meriten haben die Aufsichtsratsmitglieder in anderen Unternehmen? Was verlangt Amazon.com generell von seinem höheren Management?

Wird es in der Nachfolge von Joseph Galli einen neuen COO (Chief Operating Officer) geben? Will der Vorstand die Ämter des CEO (Chief Executive Officer) und Chairman trennen, die bisher beide Jeff Bezos innehat?

Wie kommt Amazon.com zu seinem Grundsatz, negatives Working Capital sei gut?