IFA 2011

Heiße statt Weiße Ware gefragt

07.09.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nicht Waschmaschinen, Kühlschränke und Toaster, sondern vielmehr Tablets, Smartphones und Notebooks dominierten die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin.

Neben dem US-Pendant CES scheint auch der IFA in Berlin das wachsende Verbraucherinteresse an IT-Produkten sichtlich gut zu tun. So stiegen nicht nur die Besucherzahlen, die Messe kristallisiert sich zudem wieder stärker als Plattform für Neuvorstellungen von Produkten heraus - etliche davon könnten dank IT-Consumerisation demnächst auch Einzug in Unternehmen halten.

Smartphones und Tablets überall

Foto: Samsung

Einer der Hersteller, der die IFA ausgiebig als Launchpad nutzte, ist Samsung. Die Koreaner kamen gleich mit mehreren neuen Smartphones und Tablets im Gepäck angereist. Trotz der Vorwürfe von Apple, Samsung verletze mit seinen Produkten geschützte Geschmacksmuster von iPhone und iPad, hatte der asiatische Hersteller dabei durchaus Eigenes zu bieten. Dazu zählt etwa das "Galaxy Note", das im Samsung-Portfolio mit einem 5,3-Zoll-Display (Auflösung: 1280 mal 800 Pixel) die Lücke zwischen Smartphones und Tablets schließt. Mit seinem fest integrierten Stift, der Skizzen und Notizen ermöglicht, könnte das Gerät sogar einen neue Kategorie Notepad ins Leben rufen.

Verboten dünn, schnell und leicht: Das Samsung Galaxy Tab 7.7
Verboten dünn, schnell und leicht: Das Samsung Galaxy Tab 7.7
Foto: Samsung

Einen kurzen, wenn auch eindrucksvollen Auftritt hatte dagegen das "verboten " schicke Galaxy Tab 7.7 (Kurztest), ein leichtes und dünnes Tablet im iPad-Stil mit Dual-Core-CPU und strahlendem 7,7 Zoll großen SuperAMOLED-Plus-Display: Genügte zunächst der Hinweis, dass das Gerät in Deutschland nicht verkauft wird, ließ Apple den Flachmann später per einstweiliger Verfügung vom Stand entfernen. Sämtliche Aushänger wurden durch "Plakate für das Galaxy Note ersetzt.

Der zweite Android-Tablet-Versuch erscheint deutlich gelungener: Toshiba AT200
Der zweite Android-Tablet-Versuch erscheint deutlich gelungener: Toshiba AT200

Trotz des offensichtlichen Risikos, der kalifornischen Company ins Gehege zu kommen, präsentierten auch etliche andere Anbieter ihre Gegenentwürfe zum iPad. Besonders hervor tat sich dabei Toshiba, dessen zweites Android-Tablet "AT200" mit 7,7 Millimeter Dicke schlanker als das iPad 2 von Apple (8,8 Millimeter) und das Samsung Galaxy Tab 10.1 (8.6 Millimeter) ausfällt. Mit 558 Gramm ist das edle Zehn-Zoll-Gerät auch etwas leichter als die Konkurrenz, weitere Features sind die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten, einschließlich Micro-HDMI- und micro-USB-Ports sowie microSD-Slot. Das Tablet kommt zunächst allerdings als WLAN-only-Device auf den Markt, 3G-Unterstützung fehlt. Dennoch bestehen für das Toshiba AT200 durchaus Chancen im Markt - vorausgesetzt, Preis und Softwareimplementierung stimmen.

Gut vernetzt: Sony Tablet S
Gut vernetzt: Sony Tablet S
Foto: Messe Berlin

Zweigleisig fährt der japanische Hersteller Sony mit den Android-Tablets "P" und "S": Das Sony Tablet S ist mit 9,4 Zoll geringfügig kleiner als das Apple iPad oder andere 10-Zoll-Geräte und adressiert vor allem Sofa-Surfer. So können Nutzer dank DLNA-Unterstützung Fotos oder Videos mit einer Fingerbewegung vom Tablet auf einen Fernseher schicken. Außerdem macht die integrierte Infrarot-Schnittstelle das Gerät zur programmierbaren Fernbedienung für Fernseher oder Blu-ray-Player.

Das Nintendo DS lässt grüßen: Sony Tablet P
Das Nintendo DS lässt grüßen: Sony Tablet P

Das Sony Tablet P wiederum ähnelt mit seinen zwei 5,5-Zoll-Displays, die einzeln oder zusammen verwendet werden können, einem zu groß geratenen Nintendo DS und lässt sich zusammengeklappt leicht transportieren.