Heimlicher Lover

30.06.1989

Wie uns aus einem wie immer gut unterrichteten Kreis zugetragen wurde, hat eine Versicherungsgruppe aus einer oberbayerischen Millionenstadt Ehekrach mit IBM. Denn keck hatte sie beschlossen, fremdzugehen. Der neue Lover hat ein Hauptquartier in Sunnyvale, eine Mutter in Japan und eine Tochter im Münchner Arabellapark, die sogar am Zustandekommen dieser Liaison dangereuse schuld ist. Und dank Buschtrommel weiß jeder längst bescheid.

Sogar über Details wird getuschelt: Als der Blaue Riese erfuhr, daß der vollkompatible Liebhaber drauf und dran war, ins Haus seiner Flamme einzuziehen, habe er diese mit Geschenken umworben, die er früher nie gemacht hätte. Worauf die Assekuranz gesagt habe: "Wenn ich Dir's bisher nicht wert war, kannst Du mir gestohlen bleiben. " Oder so ähnlich.

Aus alter Anhänglichkeit weigert sich die Enttäuschte bisher standhaft, ihre Affäre einzugestehen; ihren neuen Schwarm hat sie verdonnert, Kavalier zu sein, zu genießen und zu schweigen, obwohl er sein junges Glück gerne mit aller Welt teilen würde. Apropos: Bei einer nicht ganz unbekannten Untertürkheimer Fahrzeugschmiede war es auch nicht anders gewesen, als sie sich in den gleichen Typ verknallte. Auch damals bekamen alle Wind davon - nicht zuletzt, weil der Geliebte finanziell davon sichtlich profitierte.

Das ist das Los, wenn man ein PCMer ist: Obwohl das attraktivere Mannsbild, muß man sich von der Herzdame immer verstecken lassen. Es hat halt immer noch einen Hautgout, nicht die brave, blauäugige Ehefrau zu sein.