Siemens als gelungenes Förder-Beispiel:

Hauff lobt vitale deutsche DV-Industrie

23.02.1979

MÜNCHEN - "Siemens ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Förderpolitik", lobte Bundesforschungsminister Volker Hauff bei einem Besuch des neuen DV-Zentrums der Siemens AG in München-Perlach sein Haus und den Münchner -Multi. Hauff machte dabei noch einmal deutlich, "daß es Produktförderung" wie in den gelaufenen drei DV-Programmen, "nicht mehr geben wird". Denn: "Forschung, Entwicklung und Innovation seien zunächst einmal Sache der Unternehmen."

Der Minister sieht durch die DV-Programme "eine vitale Industrie entstanden, die ihren Weg gehen wird". Auch die weiterlaufende Subventionierung der konkurrierenden DV-Industrie im Ausland sei für ihn "kein hinreichender Grund, die Förderung im eigenen Land fortzusetzen".

Nicht auslassen mochte sich Hauff über das Volumen des neuen Forschungsprogramms für die Informationstechnologie. Genannt wurde das bisherige DV-Subventions-Volumen, das insgesamt 3,2 -Milliarden Mark betrug, von denen Siemens rund eine Milliarde Mark im Laufe der Jahre verbraucht hat. Siemens-Vorstand Dr. Anton Peisl -der den Unternehmensbereich Daten- und Informationssysteme kommandiert - relativierte die Subventionen mit der Erklärung: "Die Entgegennahme von Subventionen ist nicht unser Geschäftsprinzip."

Im übrigen seien beispielsweise 1979 von 500 Millionen Mark F- + E-Aufwand nur 15 Prozent durch staatliche Mittel gedeckt. Peisl räumte im Nachgang gegenüber der COMPUTERWOCHE aber ein, daß der Konzern den Take off des DV-Förderprogramms für später erwartet hätte, da erst 1981 mit schwarzen Zahlen gerechnet worden wäre, "die wir aber jetzt schon erreicht haben".