Presseberichten zufolge hat Ellisons Zahlungsverzug inzwischen die Vorbereitungen für das geplante Projekt zur Erforschung der Effektivität von weltweiten Gesundheitsprogrammen auf Eis gelegt. Um zu untersuchen, welche Initiativen Wirkung zeigen, wollte das extra ins Leben gerufene Ellison Institute for World Health bis Sommer nächsten Jahres 130 Mitarbeiter einstellen. Während 20 Stipendiaten und fünf Topakademiker kurz vor der Einstellung standen, mussten drei bereits engagierte Senior Manager wieder entlassen werden.
Angeblich hatte der Oracle-Boss dem Leiter von Harvard's Health Initiative, Christopher Murray, bereits im Dezember 2004 eine Spende von 100 Millionen Dollar angeboten und die Summe anschließend auf 115 Millionen Dollar aufgestockt. Nachdem bereits Vertragsentwürfe ausgetauscht und eine Pressemitteilung über die baldige Überweisung ausgegeben wurden, geriet die Transaktion ins Stocken. So kamen Ellisons Berater im Herbst mit dem Vorschlag, die geplante Spende zur Beilegung einer Sammelklage wegen angeblichen Insider-Handels zu verwenden.
Laut "Financial Times" hätten Harvard-Vertreter seit November 2005 keine weitere Gesprächsmöglichkeit mit Ellison mehr gehabt. Murray hofft weiter, dass sich der Oracle-CEO an sein Versprechen hält. "Er war so enthusiastisch über das Projekt", so der Harvard-Mann. "Aktuell wissen wir nur, welche Gesundheitsprogramme funktionieren und was getan werden sollte, um das Gesundheitswesen zu verbessern." (mb)