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Harte Einschnitte für SBS-Mitarbeiter

15.12.2006
Die Wochenarbeitszeit wird verlängert; statt Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung.

Das Management und der Gesamtbetriebsrat von Siemens Business Services (SBS) haben sich mit der IG Metall auf einen Ergänzungstarifvertrag (ETV) verständigt: Bei tariflich gebundenen Mitarbeitern soll die Wochenarbeitszeit verlängert und das Urlaubsgeld sowie das anteilige dreizehnte Monatsgehalt in eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung umgewandelt werden. Mitarbeiter mit übertariflichen Bezügen leisten entsprechende Beiträge durch eine Anpassung des variablen Gehalts. Mit diesen Maßnahmen sollen die Personalkosten für rund 9.000 Beschäftigte von SBS in Deutschland um 100 Millionen Euro pro Jahr gesenkt werden.

"IG Metall und Arbeitnehmervertreter haben vereinbart, dass alle Mitarbeiter einen Solidarbeitrag leisten", kommentierte Jürgen Radomski, Personalvorstand der Siemens AG, den Vertragszusatz. "Dadurch können wir die Beschäftigungsbasis in Deutschland sichern." Der ETV soll ab dem 1. Februar 2007 gelten. Die Verhandlungspartner gehen davon aus, dass während der Laufzeit des Vertrags keine betriebsbedingten Kündigungen stattfinden müssen.

SBS geht ab Januar im neuen Bereich Siemens IT Solutions and Services (SIS) auf (siehe auch "Aus SBS wird SIS"). Die jetzt geschlossene Vereinbarung wird für die SBS-Mitarbeiter in Deutschland aber in der neuen Konstellation gültig bleiben. "Wir können damit die Planungen für den neuen Bereich ohne Einschränkungen fortsetzen", so Christoph Kollatz, Vorstandsvorsitzender von SBS, der im Januar den Vorsitz des Bereichsvorstands von SIS übernehmen wird.

Die Personalkostensenkung ist ein wichtiger Bestandteil des SBS-Turnaround-Programms, das seit September 2005 läuft. Es sieht vor, die Produktivität von SBS innerhalb von zwei Jahren um rund 1,5 Milliarden Euro zu steigern. (sp)