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Hardwaremarkt: Gute Prognosen für Intel und Co.

09.07.2004

Während die Software-Branche in den letzten Tagen mit einer ganzen Reihe von Umsatzwarnungen das Vertrauen der Anleger auf die Probe stellte, erwarten Analysten von den Hardwareherstellern Intel, Advanced Micro Devices (AMD), Apple und IBM, die nächste Woche Quartalsberichte veröffentlichen, eher gute Nachrichten. Zwar seien die Umsätze im zweiten Quartal wohl saisonbedingt rückläufig gewesen, doch im Vergleich zum Vorjahr steht die Branche nach Ansicht von Experten deutlich besser da.

Roger Kay von IDC etwa sieht einen Rückgang der PC-Verkäufe im Consumer-Markt um 18 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2004. Das sei jedoch eine saisonübliche Entwicklung, die durch die anhaltend starke Nachfrage der Firmenkunden abgefedert werde. Insgesamt ist demnach der PC-Absatz in den USA um 11,6 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2003 gestiegen, weltweit gar um 13,5 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal 2004 seien die Verkäufe weltweit um sechs Prozent gesunken, in den USA jedoch nur um zwei Prozent. Schwächen sieht Kay lediglich in einzelnen Marktsegmenten, etwa bei Festplattenherstellern wie Maxtor, die mit Überproduktion zu kämpfen hätten. Dieses Überangebot wirke sich aus Käufersicht günstig auf die PC-Preise aus, ebenso wie die allmählich wieder sinkenden Preise für Displays und Speicher.

Joe Osha von Merrill Lynch & Co. beurteilt die Entwicklung der Halbleiterbranche im ersten Halbjahr insgesamt ebenfalls als saisonüblich, wenngleich der Juni etwas schwächer ausgefallen sei. Doch bei differenzierter Betrachtung lassen sich deutliche Unterschiede in verschiedenen Marktsegmenten ausmachen. So sorgt etwa die weitgehend ungebrochene Nachfrage nach mobilen Geräten wie Handys und Digitalkameras weiterhin für hohes Wachstum bei Flash-Speichern: 25 Prozent Wachstum erwartet Dean McCarron von Mercury Research für NOR-Speicher, die günstigeren NAND-Chips sollen gar nach langer Knappheit um 70 Prozent zulegen. Der Storage-Markt hingegen ist nach Einschätzung von Ashok Kumar, Analyst bei Raymond James, "tot". Die Berichte der Hersteller von LCD-Flachbildschirmen dürften ebenfalls schlechter ausfallen, erwartet Marktforscher Paul Semenza von iSuppli. Insbesondere der Markt für Flachbild-Fernseher habe sich nicht wie erhofft entwickelt. Außerdem seien die Preise für die Panels aus Silizium und Glas, aus denen Monitore und Fernseher im Kern bestehen, ständig gefallen. (uk)