Auf Budgetanforderungen der Kunden zugeschnitten

Hardware up to date zu günstigen Mietbedingungen

14.11.1997

Computersysteme veralten immer schneller. Experten gehen davon aus, daß Server alle drei und Clients bereits alle zwei Jahre komplett ausgetauscht werden müssen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Die Folge: Viele Systeme sind oft nicht mehr bedarfsgerecht einsetzbar. "Hier wollen wir Abhilfe schaffen und bieten daher ein Mietkonzept an, das wir PC/Server-Beschaffungs-Management getauft haben", so Michael Schumm, Geschäftsführer des gleichnamigen SNI-Systemhauses mit Sitz in Mainz.

"Bisher hat der Kunde einen PC gekauft und nach relativ kurzer Zeit auf- oder umgerüstet. Schließlich mußte der Rechner entsorgt werden - alles in allem eine teure Angelegenheit und innovationshemmend", beschreibt Schumm den herkömmlichen Weg. Sein neues Konzept, das er seit gut neun Monaten am Markt anbietet, zielt darauf ab, Hardware kostengünstig in regelmäßigen Abständen auszutauschen. Und das funktioniert so: Der Kunde mietet für die Dauer von zwölf, 24 oder 36 Monaten PCs, Server oder Workstations zu Mietpreisen, die laut Schumm niedriger sind als bei Eigenfinanzierung oder Leasing. "Erst mit der letzten Mietrate erreicht der Kunde den eigentlichen Anschaffungspreis des Geräts", erklärt der Schumm-Geschäftsführer den Vorteil seines Konzepts. Nach Ablauf von maximal drei Jahren kann die Hardware ohne Abschlußzahlung ausgetauscht werden. Einzige Bedingung: Es muß ein Folgevertrag über weitere Hardware abgeschlossen werden. Alternativ verlängert sich der Vertrag um ein halbes Jahr.

Während der Vertragslaufzeit sind Änderungen wie Erweiterung, Austausch oder Aufrüstung der gemieteten Systeme grundsätzlich immer möglich. Dabei werden der Barwert der ausstehenden Mietraten, der Vermarktungserlös bei Austausch und das neue Investitionsvolumen berücksichtigt, verspricht Schumm. Die neue Vertragslaufzeit könne dabei entweder an den Basisvertrag angepaßt oder mit diesem verlängert werden. Möglich sei das Konzept auch mit altem Equipment. "Wenn ein Kunde bereits 1996 in eine DV-Ausstattung investiert hat, kaufen wir die alten Geräte zurück und vermieten die neue Hardware zu günstigen Konditionen", erklärt Schumm.

Unterstützt wird das Ganze von einer Finanzierungsgesellschaft, mit der das SNI-Systemhaus zusammenarbeitet. Die ausgedienten Geräte, die nach Ende der Vertragslaufzeit ausrangiert und in einem Logistikzentrum in Frankfurt am Main gesammelt und gereinigt werden, verkauft die Schumm Bürocenter GmbH über einen internationalen, professionellen Broker-Ring ins Ausland. "Vor allem in England, den USA, Fernost und Ungarn finden die Gebraucht-PCs reißenden Absatz", so Schumm.

Den Haken an der Sache sucht man dem Geschäftsführer zufolge vergeblich. Im Gegenteil: Alle Beteiligten würden von dem Mietkonzept profitieren. "Wir können auf die Budgetanforderungen der Kunden eingehen, sind herstellerunabhängig und übernehmen das Vermarktungsrisiko der ausgedienten Hardware", zählt der Systemhaus-Chef die Vorteile auf. Zudem könne nicht nur Hardware, sondern auch ein Komplettpaket, einschließlich Netzwerkanbindung, Dienstleistung und Datenzugangssystem, gemietet werden. Und auch für sein Unternehmen zahlt sich das Engagement aus. Schumm: "Mit dem Mietkonzept erreichen wir neue Märkte und vor allem neue Kunden."

Das Unternehmen

Die Schumm Bürocenter GmbH wurde 1932 als Anbieter von Büromöbeln und Büromaschinen gegründet und ist seit nunmehr drei Generationen in Familienbesitz. Neben der Firmenzentrale in Mainz-Hechtsheim befinden sich weitere Niederlassungen in Leipzig, Erfurt und Berlin. Den Großteil des Umsatzes von 55 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1996/97 (Ende: 30. Juni) erwirtschaftete das Unternehmen im DV-Bereich. Dabei hat sich das Schumm Bürocenter auf Banken und Sparkassen spezialisiert und bietet als Siemens-Nixdorf-Partner neben Produkten auch die komplette Dienstleistungspalette an. Zudem sind die Mainzer R/3-Installationspartner sowie Datev-Systempartner.

* Susann Naumann ist Redakteurin der CW-Schwesterzeitschrift "Computerpartner"