Der Ur-Mac von Apple wird 25

Happy Birthday, Macintosh!

23.01.2009

Wider die Eingabeaufforderung

Der Mac unterschied sich von Rechnern wie dem Apple II (1977) oder dem IBM-PC (1981) vor allem durch seine grafische Benutzeroberfläche. Dabei hat Apple das "Grafische User-Interface" (GUI) nicht erfunden, sondern Wissenschaftler im Forschungszentrum Xerox PARC. Dort sah Jobs 1979 erstmals den Alto. Dieser Rechner hatte bereits ein GUI und wurde mit einer Maus bedient. Im Gegensatz zur Xerox-Chefetage erkannte Jobs sofort das Potenzial. Xerox durfte dann für eine Million Dollar 100.000 Apple-Anteile kaufen, die beim Börsengang von Apple 17,6 Millionen Dollar wert waren. Dafür erhielt die Entwicklertruppe von Jobs Zugang zum Know-how von Xerox.

Als der Mac dann vorgestellt wurde, waren nicht nur die Experten begeistert: "Das ist eine Maschine, die die Massen der Menschen anspricht, die für einen langen Lernprozess wie bei der gegenwärtigen komplizierten PC-Generation weder Zeit noch Lust haben", schrieb Kolumnist Bob Ryan. Doch trotz des technologischen Vorsprungs gelang es Apple nicht, den großen Wettbewerber IBM von der Spitze zu verdrängen.

"Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern?"

Daran konnte auch der damalige Apple-Chef John Sculley nicht viel ändern. Jobs hatte Sculley von Pepsi mit dem Satz abgeworben, "Wollen Sie Ihr Leben lang Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern?" Zunächst arbeiteten Jobs und Sculley harmonisch zusammen. Doch mit dem schleppenden Absatz des Macs kamen Spannungen auf. "Wir sahen die Umsatzzahlen für den Mac Ende 1984 runtergehen, und das wurde ein Problem im folgenden Jahr", sagte Sculley später. Als Jobs von Sculley aus dem Tagesgeschäft gedrängt wurde, kam es zwischen den beiden Managern zum Machtkampf, den Steve Jobs im Mai 1985 verlor.

Dem Mac fehlten damals die Büro-Anwendungen, die es für den IBM-PC gab. Erst mit der Entwicklung von Layout-Programmen wie PageMaker und dem Laserdrucker setzte sich der Mac durch. 1987 verkaufte Apple eine Million Macs und spielte wieder an der Spitze mit. Über die Hälfte des Umsatzes landete als Gewinn bei Apple. Sculley und sein Vorstand glaubten, dass die User stets bereit seien, für bessere Technik auch mehr Geld zu zahlen. Damals hat Apple die Chance verpasst, den Mac als Standard zu etablieren. Der Konzern war nicht bereit, die Preise dramatisch zu senken oder das System an andere Hardware-Hersteller zu lizenzieren. Mit der Vorstellung von Windows 3.0 im Jahr 1990 durch Microsoft schloss sich dieses "Fenster der Möglichkeiten".