Handys werden immer billiger

07.12.2005
In den kommenden Jahren werden die Preise für Mobiltelefone drastisch sinken. Bereits 2007 seien Geräte für 20 Dollar Endkundenpreis denkbar.

Dies erklärten zumindest Chiphersteller auf einer Fachkonferenz zu extrabilligen Handys in Brüssel. Man könnte Mobiltelefone sogar schon für zehn Dollar produzieren. Davor würden aber die meisten Hersteller zurückschrecken, weil sie dann billige Teile verbauen müssten, deren geringere Qualität dem Markenimage schaden könnte, erklärte Horst Pratsch, Vice President für Einstiegsplattformen beim deutschen Halbleiterkonzern Infineon: "Niedrige Qualität ist keine Option, aber weniger Features sehr wohl."

Preiswerte Geräte sind in diesem Jahr ein wichtiger Antriebsfaktor für das weitere Wachstum des Handymarkts. Hersteller wie Motorola verkaufen auf Schwellenmärkten Mobiltelefone für weniger als 50 Dollar an Kunden, die sich zuvor kein Handy leisten konnten. Infineon und Wettbewerber wie Philips arbeiten daran, alle wichtigen Funktionen eines Mobiltelefons auf einen Chip zu packen, der um die fünf Dollar kosten soll.

Gerätebauer könnten dann Handys mit weit weniger als den 150 heutzutage nötigen Komponenten fertigen, so Pratsch. "2007 kommen wir mit 50 Teilen aus", kündigte der Infineon-Mann an.

Dass die Handypreise weiter im freien Fall sind, beweist Motorola aktuell mit der Ankündigung seines neuen "C139", das ab sofort für 77 Euro (ohne Vertrag, dafür mit Mehrwertsteuer) in den Handel kommt. Es arbeitet mit Dualband-Technik, besitzt ein Farbdisplay, kann SMS senden oder empfangen und bietet sogar Extras wie Wecker, Taschenrechner und Kalender. Auch einige Spiele sind vorinstalliert. Standby- und Sprechzeit gibt der Hersteller mit 350 Stunden und 450 Minuten an. (tc)