Handy-Spardienst Cellity: Billig telefonieren im Ausland

12.07.2007
Der Hamburger Anbieter rückt mit "Cellity Worldcall" nun auch teuren Auslandstelefonaten und Roaming-Kosten zu Leibe.

Ab Ende Juli will Cellity Auslandsgesprächen aus dem jeweiligen Heimatland billiger machen. So sollen sich etwa die Mobilfunkkosten mit einer türkischen SIM-Karte bei einem Telefonat nach Deutschland deutlich senken lassen, ohne dass der Anrufer Provider oder SIM-Karte wechselt.

Während der bisherige Cellity-Dienst eine Art Least-Cost-Router darstellt, der die Verbindung bei Telefonaten innerhalb Deutschlands – falls möglich - über eine günstigere Alternativroute herstellt, wird bei Worldcall mehr Aufwand betrieben. Bei der ersten Nutzung stellt die Handy-Software die Verbindung zwischen den Gesprächspartnern über das sogenannte Callback-Verfahren her. Dabei wählt der Nutzer die gewünschte Rufnummer aktiv über Cellity Worldcall. Das Programm stellt daraufhin via GPRS eine Datenverbindung mit dem Cellity-Server her. Dieser ruft anschließend – ähnlich wie bei Jajah - den Anrufer zurück und verbindet die beiden Gesprächspartner via Callback. Die an den Nutzer (zum Teil) weitergegebenen Preisvorteile erreicht Cellity dabei zum einen durch die Festnetzverbindung zwischen Anrufer und Server sowie durch die günstige Cellity-Verbindung zum Gesprächspartner.

Für Handy-Nutzer mit einer Festnetz-Flatfee ist die Option "Callthrough" interessant: Hat der Anwender die Option im Programm aktiviert, merkt sich der Server die Verbindungsnummer zum Gesprächspartner. Damit entfällt ab der zweiten Anwahl der Aufbau einer Daten- beziehungsweise Internet-Verbindung. Für den Nutzer fallen nur noch die Kosten für die Festnetzverbindung zum Cellity-Server plus die Tarife für die davon abgehende Verbindung zum Gesprächspartner.

Aber auch an Urlauber im Ausland hat Cellity gedacht (und sich dabei ordentlich von Jajah inspirieren lassen): So können Nutzer mit der Option "Cellity remote" über Worldcall Anrufe zwischen einer Zielrufnummer und einem frei wählbaren Telefonanschluss initiieren. Der Cellity-Server ruft dann nicht das Handy zurück (auf dem Roaming-Kosten anfallen würden), sondern ein beliebiges Endgerät, etwa ein Festnetztelefon im Hotelzimmer.

Daneben plant das Hamburger Startup, seinen Dienst weiter für Geschäftskunden attraktiv zu machen. In diese Kategorie fällt etwa das Worldcall-Feature Groupcall: Nutzer können in dem Programm Gruppen von Gesprächsteilnehmern erstellen, die mit nur einem Tastendruck vom Cellity-Server angerufen werden. Diese Funktion eignet sich für spontane Telefonkonferenzen – aber auch, um Freunde vor dem gemeinsamen Kinobesuch schnell über den Treffpunkt zu informieren.

Die Java-Version der Cellity-Software läuft auf den meisten modernen Handys. Daneben gibt es noch spezielle Clients für Symbian-Geräte und Blackberry. Eine Version für Windows-Mobile-Geräte ist in Planung. (mb)