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Handy-Pleite: Ein kleiner Silberstreif in Sicht?

05.10.2006
Sieht eigentlich aus wie die alten Siemens-Handys, nur in einer anderen Farbe.
Sieht eigentlich aus wie die alten Siemens-Handys, nur in einer anderen Farbe.
Foto: BenQ - Siemens

Dazu erklärte Insolvenzverwalter Prager, etwa 250 Patente seien zum Mutterkonzern BenQ nach Taiwan transferiert worden, 150 Schutzrechte würden gemeinsam genutzt. 1.600 Patente seien allein bei BenQ Mobile. Über den Wertgehalt einzelner Schutzrechte könne man noch nichts sagen. "Der schiere Umfang zeigt, dass wir hier einigen Spielraum für Verhandlungen haben", sagte Prager. "Das heißt, an der Patentsituation wird die Unternehmensfortführung aus heutiger Sicht nicht scheitern." Auf Bitten Pragers will Siemens die Zahlung von 100 Millionen Euro an den BenQ-Konzern vorerst zurückhalten. Es soll geprüft werden, ob das Geld auch an die deutsche Tochter überwiesen werden kann. BenQ wollte die drohende Auseinandersetzung nicht näher kommentieren. "Wir prüfen unsere Rechtsposition", sagte Vorstandsmitglied Rick Lei der dpa. Wenn man offiziell von Siemens informiert worden sei, werde BenQ die notwendigen Schritte unternehmen.

Das Überleben von BenQ Mobile in Deutschland hängt entscheidend davon ab, ob die Mobilfunkbetreiber als Kunden bei der Stange bleiben. T-Mobile-Sprecher Stefan Zuber sagte am Donnerstag, dass sich die Telekom-Tochter weiterhin in konstruktiven Gesprächen mit BenQ befinde. In den Verhandlungen gehe es vor allem um die Fragen, wie es 2007 weiter gehe, ob beispielsweise der Service garantiert werden könne. Anders als in Medienberichten dargestellt, habe T-Mobile keine Bestellungen storniert. Die deutschen Mobilfunkbetreiber würden BenQ nicht in die Pleite treiben, betonte Zuber. Letztendlich entscheide der Verbraucher mit seiner Wahl beim Kauf eines Handys darüber, ob BenQ eine Überlebenschance habe. Der Verkauf von BenQ-Handys in den Shops läuft nach seinen Angaben derzeit normal weiter. "Es sind genügend Geräte auf Lager, das Weihnachtsgeschäft ist gesichert." (dpa/ajf)