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Handy mutiert zum Walkman

02.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - An Handys mit integrierter Kamera und Radioempfangsteil haben wir uns bereits gewöhnt. Nun soll das Mobiltelefon unterwegs auch noch den Ipod ersetzen - zumindest nach Ansicht der Marketiers von Sony Ericsson. Pünktlich zur CeBIT hat das Unternehmen jetzt ein "Walkman-Handy W800" vorgestellt.

Neben einer Kamera mit einer Auflösung von 2 Megapixeln verfügt das Telefon über einen 500 MB großen Speicherstick für Musik. Als Dateiformate unterstützt das Walkman-Handy offene Standards wie MP3 und AAC. Dabei soll der User Musik sowohl vom PC und anderen Quellen als auch von Online-Stores auf das W800 überspielen können.

Mit der Bezeichnung Walkman will das japanisch-schwedische Joint-venture an den Erfolg von Sonys mobilem Kassettenrekorder anknüpfen, der sich nach seiner Markteinführung im Jahr 1979 über 340 Millionen Mal verkaufte. Allerdings bezweifeln Analysten, dass das Gerät mit 500 MB Speicher ein Verkaufsschlager wird, denn andere Hersteller planen bereits Mobiltelefone mit Minifestplatten, die eine Kapazität von 4 GB haben. Zudem ist noch offen, ob der Benutzer später in der Praxis wirklich Musik aus beliebigen Quellen auf das Gerät überspielen kann. Die Mobilfunkanbieter dürften nämlich kaum ein Interesse daran haben, ein solches Gerät zu subventionieren, ohne dass der Benutzer dann auch ihre Online-Musikangebote nutzt. Die Erfahrungen der Vergangenheit, in denen Anbieter wie Vodafone durch ein geschicktes Branding der Telefone selbst die Nutzung kostenloser Klingeltöne unterbanden, lässt dies durchaus befürchten. (hi)