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Handy-Markt floriert weiter

28.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Ausnahme von Siemens ist das erste Quartal 2005 für die sechs weltgrößten Handy-Hersteller gut gelaufen. Spitzenreiter Nokia konnte den Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20,4 Prozent von 44,7 auf 53,8 Millionen Mobiltelefone steigern. Gegenüber dem Weihnachtsquartal, in dem die Finnen 66,1 Millionen Handys verkauften, fiel das Geschäft jedoch um 18,6 Prozent. Der südkoreanische Hersteller Samsung schaffte es als einziges Unternehmen, den Absatz im ersten Quartal 2005 gegenüber dem letzten im Jahr 2004 zu steigern. Der Konzern setzte 24,5 Millionen Geräte ab, während es im Oktober, November und Dezember vergangenen Jahres 21,1 Millionen waren. Samsung belegt damit Rang drei. Vor den Südkoreanern rangiert weiter der US-amerikanische Anbieter Motorola, der 28,7 Millionen Mobile Phones auslieferte und sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 13,4 Prozent von 25,3 auf 28,7 Millionen Handys steigerte.

Platz vier verbucht LG Electronics für sich. Die Südkoreaner schraubten ihren Handy-Ausstoß von 8,8 auf 11,1 Millionen hoch. Damit verbesserte sich LG um 26,1 Prozent und erreichte von allen Herstellern in Jahresfrist die höchste Steigerungsrate. Marktposition fünf nimmt Sony Ericsson ein, das im ersten Quartal 9,4 Millionen Geräte vertrieb und gegenüber der Vorjahresperiode um 6,8 Prozent zulegte.

Die rote Laterne unter den Top sechs hat unterdessen Siemens inne. Der Münchner Konzern erlitt gegenüber dem ersten Quartal 2004 einen dramatischen Absatzschwund. Er stürzte von 12,8 auf 9,3 Millionen verkaufte Mobilfunktelefone ab. Weil die Sparte im zweiten Quartal des Siemens-Geschäftsjahres erneut einen Verlust in Höhe von 138 Millionen Euro schrieb, kündigte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld gestern die Ausgliederung des Handy-Geschäfts an (computerwoche.de berichtete).

Im Gegensatz zu Nokia, das die Marktlage positiv bewertet und dieses Jahr weltweit insgesamt mit 740 Millionen verkauften Handys rechnet, geben sich die Analysten von Strategy Analytics (SA) vorsichtiger. Ihrer Berechnung nach wurden im ersten Quartal insgesamt 172 Millionen Mobiltelefone ausgeliefert. Damit fiel die Zuwachsrate mit zehn Prozent deutlich niedriger aus als im Vorjahr, wo sie noch bei 44 Prozent gelegen hatte. Die Nachfrage nach Handys hat SA zufolge in allen Regionen der Welt abgenommen.

Nach Berechnung der Marktforscher nimmt Nokia derzeit mit 31,3 Prozent (28,8) den ersten Rang im Markt ein, gefolgt von Motorola mit 16,7 Prozent (16,1). Platz drei geht an Samsung mit 14,2 Prozent (12,8). Der Marktanteil von Siemens fiel hingegen von 8,2 auf 5,4 Prozent. (pg)