Handy im Test: Sony Ericsson S500i

16.10.2007
Von 
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Ausstattung

Dass das S500i kein Cybershot Handy ist, wird schnell klar, wenn man die 2-Megapixel-Kamera aktiviert: Statt einer Kamerataste muss man sich erst durchs Menü hangeln, um eine Kameravorschau präsentiert zu bekommen, die stur im Hochformat verharrt. Ausgelöst wird die Kamera mit Fixfokus-Linse mit Hilfe der Bestätigungstaste. Die fotografischen Ergebnisse leiden unter blassen Farben sowie zu den Rändern hin unter sichtbar abfallender Schärfe und reichen allenfalls fürs mobile Blogging, das vom S500 nicht direkt unterstützt wird. Für Schnappschüsse der nächtlichen Clubtour ist die Handykamera mangels LED ebenfalls nicht zu gebrauchen, der eingebaute Nachtmodus erkauft sich die höhere Lichtempfindlichkeit mit starker Unschärfe und deutlichem Bildrauschen. Auch die Videoaufnahmen des Fashion-Sliders taugen mit 176 x 144 Pixeln (QCIF) allerhöchstens für MMS-Späßchen.

Wer anfängt zu fotografieren, merkt spätestens nach ca. 30 Bildern, dass das S500i nur mickrige 12 MB Speicherplatz bietet. Das ist wenig – nicht nur Musikhörer werden kaum um den Kauf eines M2-Speichersticks herumkommen.

Moment, Musikhören? Das S500i ist kein Musikhandy und bietet daher nur rudimentäre Möglichkeiten, digitalen Klang wiederzugeben. Wer seine Musiksammlung in WMA betreibt, hört in die Röhre – das S500i spielt nur MP3s und M4As (z.B. iTunes). Die Bedienoberfläche bietet keine peppige Walkman-Optik, sondern nur schnöde Listenansichten ohne Albumcover, und erinnert mit ihrer optisch mageren Aufmachung an jene Zeit, als die ersten Handys mit Farbdisplay das Licht der Welt erblickten. Zusätzlich muss der Nutzer auch mit einer Titelanzeige in Riesenlettern kämpfen, die bei vielen Interpreten nur die Hälfte des Namens bzw. Tracks anzeigt. Immerhin bietet das S500i einen Equalizer, der in Klangprofil-und Bandauswahl zwar nicht mit den hauseigenen Walkmännern mithalten kann, aber den für ein Nicht-Musikhandy recht druckvollen und klaren Sound spürbar beeinflusst. Auch der unter dem Steuerring verbaute Lautsprecher leistet sich keine Schnitzer und bietet eine verhältnismäßig hohe Lautstärke, ohne zu übersteuern. Unentbehrlich für jeden Musikliebhaber (der sich allerdings kaum ein S500i zulegen wird): Playlists lassen sich bequem auf dem Handy erstellen; das Bluetooth Stereo-Profil A2DP wird vom Slider unterstützt.

Wer nicht nur Musik hören, sondern auch ein paar Games auf dem Fashion-Slider zocken möchte, dem sei gesagt, dass die Java-Performance eigentlich eine Stärke des S500i ist, die im 3D-Bereich aber leider Lücken aufweist.