Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Handy-Geschäft bleibt Nokias Sorgenkind

22.07.2010

Kallasvuos Stuhl wackelt

Nokia verdiente im Gegensatz zu Sony Ericsson mit 61 Euro weniger am einzelnen verkauften Gerät als im Vorjahr und im ersten Quartal. Der kleinere Konkurrent Sony Ericsson hatte seinen Average Selling Price (ASP) zuletzt steigern können, indem mehr teure Smartphones verkauft wurden. Auch Nokia verkaufte mit 24 Millionen mehr seiner "converged devices", der Begriff schließt sowohl Smartphones als auch mobile Computer ein. Den Marktanteil konnte Nokia damit aber nicht steigern, denn weltweit boomt der Smartphone-Markt und auch die anderen Hersteller verkaufen mehr.

Inzwischen wird in den Medien laut über einen mögliche Nachfolge für Nokia-Chef Kallasvuo nachgedacht. Offiziell äußert sich das Unternehmen zu den Spekulationen jedoch nicht. Gartner-Analyst Nick Jones meinte dazu, "Wer immer es sein wird, es wird eine echte Herausforderung, Nokia wieder in die Führungsposition zu bringen."

Gewinn sinkt

Insgesamt steigerte Nokia seinen Umsatz im zweiten Quartal leicht um ein Prozent auf 10,0 Milliarden Euro. Der operative Gewinn brach jedoch um ein Drittel ein. Unterm Strich verdiente Nokia 227 Millionen Euro nach 380 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Nokia-Tochter Navteq konnte Umsatz und operativen Gewinn kräftig steigern. Der Anbieter von digitalem Kartenmaterial will künftig mit der Vermarktung von Handywerbung mehr verdienen. Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) verbuchte hingegen ein Umsatzminus und blieb operativ in den roten Zahlen. Laut "Wall Street Journal" denken Nokia und Siemens über einen Ausstieg aus dem 2007 gegründeten Joint Venture nach. Der Vertrag läuft aber noch bis 2013. (dpa/mb)