Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Handy-Geschäft bleibt Nokias Sorgenkind

22.07.2010
Das Kerngeschäft mit Handys bleibt Nokias Sorgenkind. Obwohl die Zahl der verkauften Handys im zweiten Quartal stieg, warf die Sparte weniger Gewinn ab. Der Ausblick für das Gesamtjahr fällt wie erwartet düster aus.

Die Aktie stieg nach der Ankündigung dennoch. Der Markt habe mit dem mauen Quartalsergebnis gerechnet, hieß es an der Börse. Außerdem seien die Verkaufszahlen ganz in Ordnung. Doch Analysten bezweifeln, dass der Handyhersteller mit diesem Kurs weiter gut fährt.

Düsterer Ausblick für das Handy-Geschäft

Nokia N97 Mini und N97
Nokia N97 Mini und N97

Die Gewinnmarge im Handy-Geschäft vor Sonderposten soll nun nur noch bei 10 bis 11 Prozent liegen. Erst Mitte Juni hatte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo angekündigt, dass die ursprünglichen Ziele nicht gehalten werden können. Insbesondere der harte Wettbewerb bei den teureren Smartphones macht den Finnen zu schaffen. Der schwache Euro trieb Vertriebs- und Produktionskosten in die Höhe. Im zweiten Quartal war die Gewinnmarge im Handy-Geschäft vor Sonderposten auf 9,5 Prozent gesunken. Im dritten Quartal könnte sie noch weiter fallen. Nokia rechnet mit einer Marge von sieben bis zehn Prozent. Das Handygeschäft soll von Juli bis September zwischen 6,7 und 7,2 Milliarden Umsatz bringen. Im zweiten Quartal waren es 6,8 Milliarden Euro.

Der weltweite Marktanteil von Nokia im gesamten Handy-Geschäft sank trotz eines auf 111,1 Millionen Stück gestiegenen Absatzes auf 33 Prozent. Weltweit sehen die Finnen den Handy-Absatz in diesem Jahr um zehn Prozent steigen, doch der eigene Marktanteil soll stabil bleiben, bei Smartphones sogar unter dem Vorjahreswert liegen. Nokia gilt immer noch als Massenanbieter und brachte zuletzt wieder vermehrt günstigere Modelle auf den Markt. Nach Meinung von Gartner-Analyst Nick Jones haben sich die Finnen auf diese Weise Marktanteile gekauft. Der Erfolg vor allem bei den teureren Smartphones, die höhere Margen abwerfen, bleibt allerdings nach wie vor aus.