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Handy-Gebühren bei Auslandsgesprächen sinken - aber nicht für alle

25.06.2007
Die Gebühren für europäische Auslandsgespräche mit dem Handy sinken - aber nicht automatisch für alle Kunden.

Darauf hat die EU-Kommission in Brüssel am Montag hingewiesen, nachdem der Ministerrat die Kappung der Kosten offiziell beschlossen hatte. Aufpassen müssen demnach Verbraucher, die mit ihrem Anbieter bereits besondere Tarife für Auslandsgespräche vereinbart haben. Das betrifft nach Schätzung der Brüsseler Behörde etwa zehn bis 20 Prozent aller Handy-Nutzer.

Spätestens von Oktober an werden die Roaming-Gebühren nach Kommissionsangaben auf zunächst höchstens 49 Cent je Minute für abgehende und 24 Cent für angenommene Gespräche im (EU-europäischen) Ausland sinken. Nach dem endgültigen Beschluss des Ministerrats in Luxemburg werde die neue Verordnung am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht. Am Samstag trete sie in Kraft. Die Unternehmen müssten ihre Kunden binnen eines Monats informieren. So könne der neue Tarif für diejenigen, die schnell antworten, schon im August gelten.

Die meisten Kunden, die nicht auf die Angebote der Mobilfunk-Unternehmen antworten, sollen von Oktober an automatisch vom so genannten Eurotarif profitieren. Alles beim Alten bleibt aber für diejenigen, die einen besonderen Tarifplan haben. Ein solcher Tarifplan kann nach Angaben von Kommissionsfachleuten schon eine monatliche Sonderzahlung von fünf Euro sein, die alle Gespräche in ein bestimmtes EU-Land verbilligt. Wer eine solche Option nutzt und zum Eurotarif wechseln will, muss dies vor Oktober tun.

Die Kommission rät Handy-Kunden, die Probleme mit dem Wechsel zu den neuen Auslandsgebühren haben, sich zunächst mit ihrem Anbieter in Verbindung zu setzen. Wenn diese die Schwierigkeiten nicht abstellten, könnten die Verbraucher sich bei den nationalen Aufsichtsbehörden beklagen. In Deutschland ist das die Bundesnetzagentur. Die Aufsichtsbehörden sollen der Kommission alle sechs Monate über neue Entwicklungen berichten. Brüssel werde nach eineinhalb Jahren einen Lagebericht verfassen. (dpa/tc)