Handy deaktiviert Autoschlüssel

30.05.2007
Von Dorothea Friedrich
Mobiltelefone und elektronische Schlüssel vertragen sich nicht unbedingt. Der Automobilhersteller Nissan hat seinen Besitzern der neuesten Modelle der Baureihe Sedan in Nordamerika empfohlen, ihre Handys nicht zu nahe an den "Intellegent Key" (I-Key) zu bringen. Die Mobiltelefone sollten immer einen Mindestabstand von 2,5 Zentimeter haben, anderenfalls sei es möglich, dass der Schlüssel deaktiviert wird, heißt es bei Nissan.

Von dem Problem betroffen sind laut Online-Nachrichtendienstes "Pressetext" (pte) die Modelle Altima und Infiniti G35. "Wir haben herausgefunden, dass ankommende und ausgehende Anrufe das Potenzial haben, den elektronischen Code des I-Keys zu verändern", sagte dazu Nissan-Sprecher Kyle Bazemore. Der Wagen kann anschließend nicht mehr gestartet werden. Eine Reprogrammierung des Schlüssels sei nicht möglich. Das Problem betrifft Nissan zufolge "lediglich einen kleinen Prozentsatz der Kunden" in Nordamerika. Nissan-Fahrer in Europa seien nicht betroffen, da die betroffenen Modelle in Europa nicht erhältlich sind.

Mit dem elektronischen Schlüssel I-Key lässt sich der Wagen öffnen und per Knopfdruck starten. "Der Schlüssel hat einen Transponder integriert. Das Auto lässt sich starten, wenn es die Signale empfängt, sich also der I-Key in der Nähe befindet", sagte dazu Walter Pevny, technischer Sprecher bei Nissan Österreich. Der I-Key wurde 2003 eingeführt und ist mittlerweile in den aktuellen Modellen stark verbreitet.

Sollte die Elektronik im Schlüssel tatsächlich ausfallen, ist an Starten nicht mehr zu denken. Der I-Key beinhaltet allerdings auch einen konventionellen Schlüssel, mit dem der Wagen im Notfall zumindest aufgesperrt werden kann.