Handel mit gefälschten Microsoft-Lizenzen: Softwarehändler verurteilt

02.02.2007
Von Jürgen Liebherr
Ein 42-jähriger türkischer Softwarehändler ist zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und 11 Monaten verurteilt worden. Der Mann hatte im großen Stil mit falschen Softwarelizenzen für verschiedene Microsoft-Softwareprogramme gehandelt.

Nach acht Verhandlungstagen vor Gericht musste der türkische „Lizenzhändler“ zugeben, dass er mindestens 18.555 solcher Falschlizenzen an gewerbliche Händler weiterverkauft hat. In der Urteilsbegründung des Landgerichts Bochum hieß es, der Händler sei ein "raffinierter Straftäter". Er habe aus Profitgier als Hintermann mit hoher krimineller Energie agiert. Dies veröffentlichte vor kurzem die Pressestelle von Microsoft. Weiter heißt es in der Firmenmeldung, dass gutgläubigen Kunden vorgegaukelt wurde, es handele sich um zuvor rechtmäßig erworbene Original-Lizenzen. Der Schaden, der durch die Taten des verurteilten Händlers bei Endkunden und auch bei Microsoft angerichtet wurde, summiert sich auf über 4 Millionen Euro.

"Der Handel mit rechtswidrigen Lizenzen ist ein lukratives kriminelles Geschäft. Käufer von Microsoft-Lizenzen sollten deshalb genau darauf achten, woher die Lizenzen stammen. Selbstverständlich berechtigen nur originale Microsoft-Lizenzen zur Nutzung von Microsoft-Programmen" so Dr. Dirk Seiler, Rechtsanwalt aus Frankfurt und Vertreter von Microsoft in dem Strafverfahren gegen den verurteilten Softwarehändler.