Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG

Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG: Von Containern und Ozeanriesen

24.04.2001
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Das Steuer- und Positionierungssystem für Container, das mit Hilfe eines Navigationssatelliten, einem auf dem Betriebsgelände installierten DGPS-Sender und einem Laser-Positionierungssystem den Standort von Container auf wenige Zentimeter genau bestimmen kann, wurde von der HHL selbst entwickelt. Ohne zusätzliche Ressourcen, allein durch die intelligentere Logistik, erhöhte sich die Kapazität der vorhandenen Lagerfläche von 1,9 auf 2,6 Millionen Container. Gleichzeitig konnte mit einem Routen-Optimierungssystem die Fahrleistung der Van Carrier um etwa 50 000 Kilometer jährlich gesenkt werden.

Zur Zeit befindet sich ein weiteres Terminal im Hafenerweiterungsgebiet Altenwerder im Bau, das auch im IT-Bereich neue Herausforderungen bringt. Erstmals sollen hier führerlose Transportfahrzeuge (Automated Guided Vehicles) zum Einsatz kommen. Doch nicht nur für dieses Projekt sucht das Unternehmen Fachleute. Auch in anderen Berreichen ist IT-Know-how gefragt. Mit Zeitungsanzeigen, Inseraten in Online-Jobbörsen und über die regionalen Hochschulen umwirbt die HHL den begehrten IT-Nachwuchs. Dabei bietet das Unternehmen laut Personalfachmann Bernhard Grodecki besonders jungen Leute einen attraktiven und zukunftssicheren Arbeitsplatz.

Quelle: Elbe & Flut
Quelle: Elbe & Flut

Neben einer 35-Stunden-Woche, einer branchenüblichen Bezahlung, fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten und einem Arbeitsplatz in der Hamburger Speicherstadt, die besonders bei den jungen Internet-Firmen als attraktiv gilt, hebt der Personaler die kollegiale Atmosphäre in dem traditionsreichen hanseatischen Bestrieb hervor. Diese Einschätzung kann Jörn Hauswald, 27 Jahre und seit November 2000 bei der HHL in der DV-Abteilung, bestätigen: "Nach dem Vorstellungsgespräch konnte ich noch mit den Kollegen reden. Ich hatte sofort das Gefühl, mit offenen Armen aufgenommen zu werden." Heute hat er zu vielen Kollegen ein fast freundschaftliches Verhältnis, man trifft sich auf betrieblichen Veranstaltungen und in der Freizeit.

Das war aber nicht der einzige Grund, warum der junge Wirtschaftsinformatiker beim Hamburger Hafenbetrieb anheuerte. Die Aufgabenstellung in seinem ersten Projekt - er arbeitet an der Programmierung und Implementation von EDI-Formaten und Schnittstellen - schien wie für ihn geschaffen. Denn Hauswald hatte sich im Studium mit exakt dieser Problematik auseinander gesetzt. Zudem reizten ihn die Vielfalt der Arbeitsgebiete und die Perspektive, mit spannenden Aufgaben, etwas dazulernen zu können.

”Die IT-Projekte bewegen sich normalerweise in einer Größenordnung von 25 bis 100 Aufwandstagen und werden von zwei- bis fünfköpfigen Projektteams abgewickelt", erklärt Projekt-Manager Wölfer. Überstunden kommen nach seinen Worten nur im Ausnahmefall und in heißen Projektendphasen vor und können entweder mit Freizeit abgegolten oder ausbezahlt werden. Etwa 80 Prozent der Projekte befassen sich mit reiner Anwendungsentwicklung.