Halbleiteraktien geben nach

09.12.2005
Trotz guter Prognosen sind Investoren unzufrieden.

Mit seiner aktualisierten Prognose für das laufende vierte Quartal hat Intel vergangene Woche die Wallstreet enttäuscht. Der Aktienkurs des Chipkonzerns, der bereits in den Tagen zuvor Federn lassen musste, gab nach der Meldung um über drei Prozent nach. Dabei sind die Vorhersagen nicht einmal schlecht ausgefallen, sondern lediglich solide.

Intels Problem waren in erster Linie die gestiegenen Hoffnungen der Investoren: Andere Chiphersteller hatten im Vorfeld gute Zahlen präsentiert beziehungsweise sich positiv zum laufenden Geschäft geäußert. Profitieren konnten die Aktien der übrigen Lieferanten jedoch ebenfalls nicht. So gaben die Papiere von Texas Instruments (TI) trotz eines optimistischen Ausblicks um knapp drei Prozent nach. Der Konzern hatte ebenfalls seine Prognose für das laufende Quartal präzisiert und dabei sogar das untere Ende der Umsatz- und Gewinnerwartungen angehoben. Als Grund für die Zuversicht war die starke Nachfrage nach Mobilfunkchips und TV-Halbleitern genannt worden.

Im Verlauf des Jahres ist der Kurs der TI-Aktie ähnlich wie die Papiere anderer Halbleiterproduzenten allerdings schon deutlich angestiegen. Analysten begründeten den jüngsten Kursrutsch im Sektor damit, dass Investoren Gewinne eingestrichen haben. Darunter litt auch National Semiconductor. Das Unternehmen berichtete einen Umsatzanstieg im jüngsten Quartal um 21 Prozent. Auch beim Ergebnis wurden die Analystenprognosen nach einem Zuwachs von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich übertroffen.

Intel geht im laufenden Berichtszeitraum von einem Umsatz zwischen 10,4 Milliarden und 10,6 Milliarden Dollar aus. Zuvor hatte der Konzern Einnahmen von 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Wallstreet hatte mit einem Umsatz von 10,6 Milliarden Dollar gerechnet. (ajf)