Deutsche Bauelemente-Branche rechnet mit verlangsamter Produktion:

Halbleiter retten US-Elektronik-Export

12.05.1978

NEW YORK (ee) - Halbleiter sind die wichtigste Produktgruppe im Export elektronischer Bauteile der USA: Nach einem Bericht der Industry Trade Administration im US-Handelsministerium waren Halbleiter 1977 mit einem Wert von 56 Prozent an den elektronischen Gesamtausfuhren beteiligt, die 1977 um sechs Prozent auf 2,68 Milliarden Dollar wuchsen.

Insgesamt haben die Vereinigten Staaten dank der hohen Halbleiter-Exporte zwar noch einen Ausfuhr-Überschuß von 665 Millionen Dollar (plus sechs Prozent) erzielen können. Die Einfuhr elektronischer Güter stieg aber mit 21 Prozent dreieinhalbmal so schnell.

Bei Halbleitern selbst fiel der Ausfuhrüberschuß um 48 Prozent auf 151 Millionen Dollar. Besonders aufmerksam verfolgen die Amerikaner ihr wachsendes Defizit bei integrierten Schaltungen: Da hat die US-Einfuhr inzwischen die Ein-Milliarden-Dollar-Grenze überschritten und das Außenhandelsdefizit ist um weitere 37 Prozent auf 672 Millionen Dollar gewachsen.

Auch in der Bundesrepublik ist der Import an Bauelementen - traditionell - höher als der Export: Das Verhältnis steht 2,9 zu 2,5 Milliarden Mark, wobei der Export um 12 Prozent, die Einfuhr um 13 Prozent wuchsen. Der Produktionswert der deutschen Bauelemente-Branche blieb im vergangenen Jahr mit 4,42 (4,35) Milliarden Mark: fast konstant.

Für 1978 erwartet die Branche nach den Worten von Dr. A. Prommer, dem Fachverbands-Vorsitzenden im ZVEI einen durchschnittlichen Marktzuwachs von fünf Prozent (gegenüber sieben Prozent im Vorjahr). Als Impulsgeber werden die Mittlere Datentechnik, die Nachrichtentechnik sowie der Meß- und Regelbereich gesehen. Bei den Produkten wird den Mikroprozessoren ein Plus von 70 Prozent vorhergesagt.