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Hacker brach in Netz von T-Mobile USA ein

13.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein 21-jähriger Computerspezialist muss sich in den USA vor Gericht verantworten. Er wird beschuldigt, in die Systeme der Telekom-Tochter T-Mobile USA eingebrochen zu sein und sich dabei unter anderem Zugang zu den Namen und Sozialversicherungsnummern von Kunden des Mobilfunkanbieters verschafft zu haben.

Entdeckt wurde die Tat im Rahmen einer Undercover-Aktion des amerikanischen Geheimdienstes Secret Service: Seit Juli 2003 ermittelten die Beamten während der "Operation Firewall" gegen kriminelle Computerbanden, was schließlich im vergangenen Oktober zu der Verhaftung von 28 Personen führte.

Dabei stießen sie auch auf den jungen Kalifornier, der sich zwischen März und Oktober 2004 anscheinend immer wieder in die Systeme von T-Mobile USA gehackt hatte. Wie der Carrier mitteilt, sei es dem Täter dabei jedoch nicht gelungen, Zugang zu Kreditkarteninformationen zu erhalten. Die betroffenen Kunden wurden schriftlich über den Vorfall informiert.

Wie die Spezialisten von Securityfocus melden, machte der Beschuldigte durch Postings in Online-Foren auf sich aufmerksam, in denen er unter dem Pseudomym "Ethics" anbot, für beliebige T-Mobile-Handynummern die dazugehörigen Namen der Kunden, deren Sozialversicherungsnummer, den Web-Usernamen samt Passwort, die Kennung für die Voicemail und einiges mehr zu liefern.

Es gibt Hinweise, dass es dem Hacker sogar gelang, Zugang zu geheimen Unterlagen des Secret Service zu erhalten, berichtet Securityfocus. An diese sei er herangekommen, weil einer der Ermittler - ebenfalls Kunde von T-Mobile USA - sein "Sidekick"-Smartphone dazu benutzt hatte, um wichtige Dokumente abzurufen und darauf zu sichern. Diese waren auf Servern des Mobilfunkanbieters zwischengespeichert, wo der Hacker sie mit Hilfe der Zugangsdaten des Agenten abgreifen konnte. (ave)