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Nach Rücktritt

Guttenberg-Fans machen sich Facebook Luft

02.03.2011
Karl-Theodor zu Guttenberg kann nach seinem Rücktritt zumindest auf die "Freunde" beim Online-Netzwerk Facebook zählen.

Bis Dienstagabend gewann die Facebook-Gruppe "Wir wollen Guttenberg zurück" mehr als 240.000 Unterstützer und wuchs weiter.

Schon auf dem Höhepunkt der Plagiatsvorwürfe gegen den damals noch nicht zurückgetretenen Verteidigungsminister vor einer Woche hatten sich seine Fans bei Facebook gruppiert. Die Gruppe "Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg" kam trotz des etwas sperrigen Namens innerhalb weniger Tage auf 336.600 Mitglieder. Sie war vor knapp zwei Wochen vom Mainzer Medienunternehmer Tobias Huch (29) ins Leben gerufen worden, der auch Systeme zur Altersprüfung für Erotik- und Porno-Seiten im Web anbietet.

Als vergangene Woche erste Zweifel an dem rasanten Wachstum der Fan-Zahlen laut wurden, bestätigte Facebook, dass dabei alles mit rechten Dingen zuging. Die Zahlen sind allerdings nicht außergewöhnlich: Das weltgrößte Online-Netzwerk hat in Deutschland rund 16 Millionen Nutzer - und Guttenberg war bis zuletzt der populärste Politiker im Land.

Der Hoffnungsträger der CSU war am Dienstagvormittag angesichts der Plagiatsvorwürfe zurückgetreten. Bei Facebook waren am Dienstagabend gleich mehrere Pro-Guttenberg-Gruppen zu finden. Die Gruppe "Wir wollen Karl-Theodor zu Guttenberg zurück" wuchs allerdings deutlich langsamer und lag am Abend erst bei gut 19.000 Unterstützern.

Die Pro-Guttenberg-Bewegung im Netz hat einen gewissen symbolischen Wert - schließlich wurde der Verteidigungsminister entscheidend von Internet-Nutzern zu Fall gebracht, die seine Doktorarbeit auf mutmaßliche Plagiate durchforsteten und ihre Erkenntnisse in einem Wiki online stellten.

Bei Facebook können Nutzer eigene Profile anlegen, miteinander kommunizieren, aber auch Gruppen-Seiten anlegen. Um sich als Guttenberg-Unterstützer einzutragen, muss man den "Gefällt mir"-Knopf auf der entsprechenden Facebook-Seite anklicken. (dpa/tc)