Gute Zeiten für SAP-Freiberufler

09.02.2006
Von Thomas Götzfried

Dabei drückt viele Kunden der Schuh derzeit hauptsächlich, wenn es um Migrationen geht. Nachdem SAP mit Mysap einen Nachfolger für SAP R/3 auf den Markt gebracht hat, gehen Anwender nun vermehrt daran, auf das neue System umzustellen. Hier bietet SAP mittlerweile nützliche Migrationsverfahren wie beispielsweise die Fremddatenübernahme oder die LSM-Workbench. Für die Realisierung solcher Projekte setzen die Unternehmen verstärkt externe Spezialisten ein. Diese fungieren oft als Projektleiter, weil sie entsprechende Erfahrung aus ähnlichen Projekten mitbringen. "Dabei ist es wichtig, eng mit den fest angestellten IT-Administratoren zusammenzuarbeiten", erklärt Christian Burkhardt, freiberuflicher SAP-Spezialist. "Nach Abschluss des Migrationsprojekts übernehmen diese den Betrieb der Applikationen und lösen die täglich anfallenden Aufgaben, also müssen sie von Anfang an involviert werden, um den Erfolg sicherzustellen. Die Kunden legen viel Wert auf Know-how-Transfer und profitieren von der Erfahrung der freien Mitarbeiter aus anderen Projekten."

Viele Unternehmen sind derzeit auf der Suche nach SAP-Softwarearchitekten und -Anwendungsentwicklern. Diese passen die SAP-Lösungen an die unternehmenseigenen Applikationen an und integrieren sie in die individuellen Geschäftsabläufe. Sind Neuentwicklungen nötig, werden auch diese umgesetzt. Oft übernehmen die Architekten außerdem Beratungsaufgaben. Viele Unternehmen liegt betreiben auch Integrationsprojekte auf Basis von Netweaver. Dabei geht es immer wieder um die Zusammenführung heterogener Systeme, die in einer Plattform zu konsolidieren sind. Hier kommen Business Server Pages zum Einsatz, wofür Kenntnisse der Programmiersprachen Abap und Java wichtig sind.

Hoher Qualifikationsstandard

Verglichen mit den Jahren des Internet-Booms stellen die Unternehmen heute viel höhere Anforderungen an die Qualifikation der externen Spezialisten. So ist beispielsweise ein abgeschlossenes Studium in jeder zweiten Anfrage im Zusammenhang mit SAP-Projekten gewünscht oder gar Voraussetzung. Zudem legen die meisten Unternehmen mittlerweile Wert auf mindestens drei Jahre praktischer Erfahrung sowie nachweisbare Referenzen. Dies verhindert lange Einarbeitungszeiten und verringert Fehlerrisiken, die sich die Kunden nicht mehr leisten können und wollen. Unabhängig von den SAP-Kenntnissen erwarten die Auftraggeber besonders von den freien Spezialisten Teamfähigkeit, Flexibilität, Offenheit und ein Verständnis für Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse. Erfüllen die Bewerber diese Voraussetzungen, so sind derzeit bei guter Auslastung durchschnittliche Stundensätze von 75 bis 95 Euro - in Ausnahmefällen sogar bis zu 140 Euro - üblich. (hk)