Data Warehouse bei Rational AG

Gute Zahlen transparent gemacht

02.06.2004
Von Manuel Okroy
Die Landsberger Rational AG ist Weltmarktführer für innovative Gargeräte. Ein Business-Intelligence-System soll helfen, dass dies auch so bleibt.

DER UMSATZ liegt bei 177 Millionen Euro, der Weltmarktanteil bei 47 Prozent, das Wachstum betrug neun Prozent allein im vergangenen Jahr, und die Kunden sind zufrieden: Die Rational AG aus dem bayerischen Landsberg am Lech ist ein mittelständisches Vorzeigeunternehmen. Mit 490 Mitarbeitern in Deutschland (weltweit sind es 700) fertigt der „Spezialist für die thermische Speisenzubereitung“ Combidämpfer für Großküchen, Hotels, Kantinen und Restaurants in aller Welt.

Effizienzsteigerung und Kosten-Management sind die Grundlage dieses Erfolgs - und auch die Triebfeder für Ivan Slavtchevski, IT-Leiter und CIO bei Rational. Er baut auf integrierte Systeme und Informationen, die alle Geschäftsprozesse durchgängig unterstützen. Dafür setzt Rational seit 1999 als ERP-System die Branchenlösung Mysap All for Machine ein.

Ein ERP-System, das sich bei Rational als betriebliche Standardsoftware bewährt, die Anforderungen an das Berichtswesen jedoch nur eingeschränkt erfüllen konnte. „Unsere Wünsche an das Reporting der Vertriebsbereiche sind sehr komplex, da wir weltweit agieren“, erläutert Slavtchevski. „Zudem wollten wir ein System, das nicht nur die Kennzahlen des Vertriebs liefert, sondern auch den Kundendienst unterstützt, etwa mit Kennziffern für die Ausfallrate der Geräte.“ Mit dem ERP-System allein ließen sich die Anforderungen nicht abdecken. „Wir gingen einen langen Leidensweg: Es wurden Zusätze programmiert, um die Reporting-Anforderungen zu erfüllen. Diese war in puncto Programmierung und Support überproportional aufwändig. Eigentlich haben wir versucht, an einen VW Golf ein paar Zusatz- Zylinder zu montieren, um ihn als Ferrari zu frisieren“, schmunzelt Slavtchevski.

Deshalb ging man 2003 an die Planung und Umsetzung des Data-Warehouse-Projekts. „Wir haben uns für das SAP Business Information Warehouse (BW) entschieden, vor allem weil uns die Integrationsoptionen interessant erschienen“, meint Slavtchevski. Zudem biete SAP BW flexible Möglichkeiten zur Basismodellierung des Systems. „Hier war uns die Integration unseres CRM-Systems wichtig, das nicht von SAP kommt. Heute laden wir die Daten aus CRM in das BW und werten sie dort aus, etwa für Benchmarking-Zwecke.“

Die Entscheidung für das Projekt war das eine, Planung und Umsetzung jedoch das andere: „Das war nicht so einfach, wie wir uns gewünscht haben. Ganz entschieden fehlte uns das Know-how in Sachen Business Intelligence.“ Die Performance ließ zu wünschen übrig, das von Rational präferierte Datenmodell, das eine Auswertungen der Vertriebszahlen etwa nach Vertriebsregionen, Zeiträumen, Auftragseingängen beinhaltet, konnte so nicht realisiert werden.