Gute Sozialleistungen allein reichen nicht

26.07.2007
Von Carola von Wendland 
Die Entscheidung, welcher Bewerber das Rennen macht, liegt nicht nur in der Hand des Unternehmens.

Gerade qualifizierte Arbeitssuchende haben die Qual der Wahl. Die Kriterien für oder gegen eine Offerte schließen dabei sowohl die Arbeitsinhalte einer Stellenbeschreibung als auch die Konditionen ein, die das Unternehmen neben dem Gehalt bietet. Die deutsche Gesetzgebung schafft mit geregeltem Mindesturlaub und einer sozialen Grundabsicherung eine solide Basis. Doch müssen Unternehmen mehr leisten, um Mitarbeiter zu gewinnen, zu motivieren und langfristig zu binden. Der Mangel an qualifizierten Bewerbern kommt erschwerend hinzu. Ebenso die Erkenntnis, dass die gesetzliche Rente nicht mehr so sicher ist, wie sie schien. Der Mitarbeiter ist also gezwungen, vorzusorgen, um den erwarteten Rentennotstand mit Eigenleistung auszugleichen.

Eine schwierige Situation für Unternehmen, findet Ivo Martin, Senior Manager HR Deutschland bei der Network Appliance (Netapp) GmbH: "Wir haben für unsere Mitarbeiter ein respektables Paket an Sozialleistungen geschnürt. Dabei werden sowohl die Altersvorsorge unterstützt als auch zusätzliche Versicherungen, beispielsweise eine Unfallversicherung, angeboten. Auch kostenlose Getränke und Obst sowie Zuzahlungen für Fitnessstudios und Weiterbildungsmaßnahmen gehören dazu. Doch wollen wir von Bewerbern nicht über unsere Zusatzleistungen wahrgenommen werden. Für uns stehen die Begeisterung für die Arbeit und die Identifikation mit dem Unternehmen im Vordergrund."

Ob die Kandidaten die Sozialleistungen als Entscheidungsgrundlage oder als "Nice-to-have"-Dienstleistung des Arbeitgebers sehen, können nur sie entscheiden. Wichtig ist in jedem Falle, dass sich der Bewerber mit dem Unternehmen identifiziert. Denn eine Arbeit bedeutet heute nicht mehr nur einen Job auszuüben, sondern langfristig die eigene Energie und Kraft für den Erfolg des Unternehmens einzubringen.

Dies kommt wie im Falle von Netapp wieder dem Mitarbeiter zugute erklärt Martin: "Wir bieten Neueinsteigern und Festangestellten verschiedene Aktienoptionen und beteiligen sie damit aktiv an der Weiterentwicklung und am Erfolg des Unternehmens." (hk)