Gute Noten für Java-Applikations-Server

06.12.2005

Portale als Zusatz

Alle hier genannten Applikations-Server warten über Zusatzprodukte mit einer Portallösung auf. Hier gilt es eine ganze Reihe von Kriterien zu beachten:

  • Verwaltung der Benutzerinformationen in Rollen und Gruppen,

  • Sicherheit und Zugriffsregelung auf Drittsysteme,

  • Suchfunktionen,

  • Content-Management,

  • Präsentation sowie Einhaltung der Portlet-Spezifikation,

  • Qualität der enthaltenen Entwicklungswerkzeuge,

  • Anzahl verfügbarer Portlets (frei oder kommerziell) und

  • Kosten des Portalsystems.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Lösungen von Bea, IBM, Novell und SAP etwa gleichauf liegen, wobei das Websphere-Portal und das SAP Netweaver Portal durch ihre vielen verfügbaren Portlets besonders auffallen. Weblogic konnte aufgrund der Werkzeuge von "Workshop" bei der Portlet-Entwicklung in Führung gehen. Jboss und sein Zusatz "Nukes" hielt dagegen mit den kommerziellen Produkten nicht mit. Der quelloffene Server schwächelte besonders in der Disziplin Entwicklung, auch die geringe Anzahl der verfügbaren Portlets führte zu Abstrichen.

Entwicklungswerkzeuge

Als Kriterien zur Beurteilung der Entwicklungs-Tools wurden die EJB-Entwicklung, das Deployment sowie die Durchgängigkeit des Entwicklungsprozesses herangezogen. Ein Augenmerk galt auch der Ant-Integration und der Erweiterbarkeit der Werkzeugkästen. Nahe lag ebenso, die Features zur Portlet-Entwicklung sowie die der Aspect-orientierten Programmierung (AOP) heranzuziehen.

Drei der Produkte, nämlich die Jboss IDE, IBMs WSAD und SAPs Developer Studio, basieren auf der verbreiteten und sehr stabilen Eclipse-Plattform. Damit ist laut Pentasys bereits eine hervorragende Ant-Integration und aufgrund des unterstützten Plug-in-Mechanismus ein hohes Maß an Erweiterbarkeit gewährleistet. Große Unterschiede gab es in den Bereichen AOP und Portalentwicklung. So rangierte die Jboss IDE bei AOP ganz vorne, ist aber bezüglich der Portalentwicklung niedrig zu beurteilen. Novells Director und das Developer Studio haben in Sachen AOP nichts aufzuweisen.

Die Java-Server und ihre Highlights

Bea Weblogic

  • Ausgereift;

  • sehr gute Administration;

  • gute Portallösung.

IBM Websphere

  • Sehr gute MQ-Anbindung;

  • sehr gute Administration;

  • gute Portallösung

Jboss

  • Open Source, keine Lizenzkosten;

  • flexibel erweiterbar durch Open-Source-Produkte;

  • über Partner direkter Zugriff auf Jboss-Core-Developer.

Novell Extend

  • Gute Portalunterstützung;

  • Composer zur Anbindung von Legacy-Systemen.

SAP Netweaver

  • SAP-Kopplung;

  • gute Portalunterstützung.