Bessere Darstellungs-Möglichkeiten als das Konkurrenzprodukt Netview:

Gute Noten für AT&Ts Akkumaster Integrator

03.03.1989

FRAMINGHAM (IDG/CW) - In ersten in die Branche angestellten Leistungsvergleichen zwischen AT&Ts Akkumaster Integrator und Netview schneidet die AT&T-Realisierung in bezug auf ihre umfassenden Fehlerkorrektur-Möglichkeiten, sowie die guten Grafik- und Window-Features besser als das IBM- Konkurrenzprodukt ab.

Außerdem wurde jetzt bekannt, daß DCA und Northern Telecom ihre Netzwerk-Management-Systeme "kurzschließen" wollen.

Der neue Integrator ist laut Stan Welland, Direktor für Telecommunications bei General Electric (GE) das erste sichtbare Stück von AT&Ts UNMA" (Unified Network Management Architekture). Die Tatsache, daß er über bessere Darstellungs-Möglichkeiten als Netview verfügt, könnte GE dazu veranlassen, das IBM-Produkt auf die Dauer "auslaufen" zu lassen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind hier jedoch mehrere Netview-Installationen realisiert. Allerdings hat das AT&T-Werkzeug auch Nachteile - so ist es laut IDG zunächst "nur" in der Lage, Alarmmeldungen von den Systemen anderer Anbieter zu sammeln -, ein Punkt, der in Zusammenhang mit dem IBM-Multivendor-Interface Netview/PC häufig kritisiert wird.

AT&T hat im Zuge der Integrator-Vorstellung auch seine erste UMNA-basierende Netzwerk-Applikation, Information-Manager Accunet T1.5 vorgestellt. Seine Funktion soll darin bestehen, die Benutzer mit grafischen Alarm-, Performance- und Konfigurations-Daten über AT&Ts T1 -Service zu versorgen. Mit der Verfügbarkeit dieser Anwendung ist im April zu rechnen. Eine weitere Integrator-Funktion, der Korrelator, ist dafür gedacht, die Ursachen von Netzwerk-Problemen unter Zuhilfenahme der Konfigurations-Datenbank Informix Software ausfindig zu machen.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, daß eine große Anzahl von Unternehmen das AT&T-Werkzeug unterstützen wird. So kündigte Cincom Systems die Komponente Net/Master UMNA an. Sie versorgt den Integrator mit SNA-Alarmmeldungen, die entweder von Cincoms Net/Master oder IBMs Netview generiert wurden. Eine Verbindung zu Netview-PC steht aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung.

Zu den weiteren insgesamt 18 Anbietern, die sich eine Integrator-Kommunikation ebenfalls zum "Vorbild" gemacht haben, gehören Infotron Systems Inc., Digital Communications Associated Inc. und Racal Milgo. Sie haben dem Vernehmen nach vor, entsprechende Links bis Ende diesen Jahres vorzustellen. Mit Ausnahme der Cincom-Komponente werden ihre Produkt-Angebote aber nicht AT&Ts Network Management Protocol (NMP) unterstützen.

Statt dessen soll ein NMP-kompatibler Link mit vergleichsweise begrenzterem Leistungsumfang zum Zuge kommen. Es fehlen hier Funktionen wie das Sicherheits-Management und Verkehrs- sowie Fehlerstatistiken. AT&T selbst hat die NMP-Spezifikationen im letzten Jahr veröffentlicht. Support von anderen Anbietern ist nicht zu erwarten, bevor das OSI-Network-Management-Forum seinen Standard für die Netzwerk-Management-Kommunikation vollendet und die NMP-Norm integriert wird.

In Sachen Netzwerk-Management machen derzeit aber nicht nur Cincom Systems, AT&T sowie Firmen, die diesen Unternehmen "nacheifern" von sich reden, sondern auch Digital Communications Associates Inc. (DCA) und Northern Telecom. Letztere haben jetzt bekundet, daß sie Links zur Verbindung ihrer Wide-Area-Netzwerksysteme bereitstellen wollen. Außerdem plant DCA, ein Interface für den AT&T-Akkumaster anzubieten. Beide Projekte sollen auf die Entwicklung einer Netzmanagement-Software hinauslaufen, die sowohl auf dem vorgeschlagenen Open Systems Interconnection Common Management Protocol (CMIP) als auch dem Commmon Management Information Services Protocol (CMIS) basiert.

DCA und Northern, Telecom planen im einzelnen, eine Verbindung zwischen DCAs Open Network Management System (ONMS) und dem Meridian Network Controller MNC herzustellen. DCAs OMNS ist dafür vorgesehen, die T-1-Multiplexer des Systems 9000 zu kontrollieren und Northern Telecom fungiert als Koordinator seiner Meridian-Familie von digitalen Nebenstellen-Anlagen.

Eine erste Version des angestrebten Software-Releases soll Fehler-Management im Rahmen der beiden genannten Systeme ermöglichen, wobei jedoch durch die Vielzahl und Vielfalt von Alarmmeldungen weiterhin Netzwerk-Probleme auftauchen können. Den Angaben der beiden Unternehmen zufolge sollen spätere Versionen des Programms auch das Konfigurations-Management beinhalten.

OMNS, das sich an den für das OSI-Netz-Management vorgeschlagenen Normen orientiert, bedarf - so Joe Rosenthal, Vizepräsident für den Bereich "Strategische Planung und Geschäftsentwicklungen" bei DCAs Netzwerk-Kommunikations-Gruppe - nur geringfügiger Modifikationen, um Brücken zu MNC, dem Akkumaster Integrator und anderen OSI-basierenden Netz-Management-Produkten zu schlagen.